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Puls kompakt #51 Drei Empfehlungen für den Umgang mit lebensmüden Jugendlichen

Gregor Berger ist Kinder- und Jugendpsychiater an der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich. Er forscht auf dem Gebiet der Früherkennung von Jugend-Depressionen und ist Mitinitiant des Suizidpräventionsprogramms AdoASSIP.

Seine Empfehlungen zum Umgang mit suizidalen Jugendlichen:

Alarmsignale beachten!

Ein überdauernder sozialer Rückzug ist sicher ein ganz ein wichtiges Alarmsignal. Ausserdem Freudlosigkeit an Sachen, die früher gerne gemacht wurden. Und natürlich Ankündigungen, dass man sich das Leben nehmen werde – ich glaube, die muss man ernst nehmen.

Betroffenen ansprechen bei suizidalen Anzeichen?

In Familiengesprächen wird oft die Frage gestellt, ob die Suizidalität verstärkt wird, wenn sie angesprochen wird. Der gegenwärtige wissenschaftliche Stand ist, dass das nicht der Fall ist, wenn man im offenen Gespräch darüber spricht.

Das soziale Umfeld der Betroffenen informieren?

Ich glaube, man muss es mit dem Jugendlichen besprechen, wenn man informiert. Aber es kommt auch darauf an, in welchem Stadium ein Jugendlicher oder auch ein erwachsener Mensch ist. Wenn akute Suizidgefahr besteht, müssen Erwachsene Verantwortung übernehmen und Hilfe suchen. Das bedeutet dann natürlich, auch das Umfeld zu informieren. Aber es ist immer wichtig, dass der betroffene Mensch einbezogen wird und nicht über ihn verfügt wird.

Puls, 18.03.2024, 21:05 Uhr ; 

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