Doch da sind die beiden Mitkonkurrenten Arpago und Oronte. Und da sind weiter die Schwestern Argene und Statira, die es beide auf Darius abgesehen haben. Wobei dieser eigentlich bereits mit einer Prinzessin von Medien verlobt ist, und die will sich ihre Chancen auf den persischen Thron nicht einfach so entgehen lassen. Ausserdem hat auch der Hauslehrer ein Auge auf eine der beiden Schwestern geworfen.
Das ist erst der Anfang von Vivaldis Oper, die drei lange Akte dauert. Drei Akte lang verhindert das Libretto mit allerlei (un)möglichen Wendungen, dass es zur Krönung (und zur richtigen Heirat) kommt.
Seine typisch barocken Irrungen, Wirrungen und Intrigen sind denn auch nichts weiter als Anlass für möglichst viele unterschiedliche Emotionen und Arien: Liebe, Hass, Hoffnung, Enttäuschung, Stolz, Verzweiflung, Rache, Mitleid, Trauer, Freude. Alles was das menschliche Herz bewegt, muss in Tönen erklingen. Und da zeigt sich Vivaldi als Meister.
Antonio Vivaldi: «L'Incoronazione di Dario». Oper in drei Akten
Orchestre Accademia Bizantina
Leitung: Ottavio Dantone
Anders Dahlin, (Tenor) Dario
Renata Pokupic, (Mezzosopran) Statira
Delphine Galou, (Konteralt) Argene
Riccardo Novaro, (Bariton) Niceno
Roberta Mameli, (Sopran) Alinda
Franco Fagioli, (Kontertenor) Oronte
Giuseppina Bridelli, (Mezzosopran) Flora
Konzert 5. Juli Cours des Hospices Beaune