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Nach Elon Musks Übernahme Verschwindet Twitter bald von der Bildfläche?

Viele Nutzerinnen und Nutzer sind wenig glücklich über Elon Musks Muskelspiele bei Twitter. Wo führt das noch hin? Antworten auf die drängendsten Fragen.

Kommt es bei Twitter jetzt zum Massen-Exodus? Eher nicht. Ankündigungen, eine Plattform verlassen zu wollen, gab es früher schon bei Facebook oder Instagram – etwa nach Skandalen oder unliebsamen Änderungen. In den meisten Fällen blieb es bei der Ankündigung.

Gibt es zu Twitter überhaupt Alternativen? Zum Beispiel Mastodon. Nur: Das Publikum ist deutlich kleiner: Twitter hat etwa 230 Millionen täglich aktive Nutzerinnen und Nutzer – Mastodon etwas mehr als 650’000. Das wird viele abschrecken, Twitter zu verlassen. Das wiederum wird andere veranlassen, bei Twitter zu bleiben.

Was wird sich bei Twitter unter Elon Musk ändern? Prognosen sind schwierig, wenn ein Elon Musk seine Finger im Spiel hat. Vermutung: Bei Twitter wird es tatsächlich zu einer Abwanderung kommen. Sie wird sich aber schleichend vollziehen. Die meisten Nutzenden werden ihr Konto bei Twitter behalten, aber immer weniger aktiv sein.

Hat Twitter noch andere Probleme? Twitter leidet daran, woran auch andere grosse Social-Media-Plattformen kranken: Wir nutzen zunehmend nicht nur eine einzige Plattform für alles, sondern immer mehr verschiedene Apps und Dienste. Wenn Musk von Twitter immer noch als einen Platz spricht, auf dem sich die Weltöffentlichkeit austausche, dann zeigt das: Er hat die Herausforderung dieser Fragmentierung entweder nicht erkannt oder versucht, sie zu ignorieren.

Wird Twitter an Bedeutung verlieren? Alle grossen Social-Media-Plattformen werden in Zukunft wohl an Bedeutung verlieren.

Gibt es in Zukunft also weniger Social-Media-Monopole? Die grossen Plattformen, die wir heute kennen, wird es noch weiter geben. Aber für viele andere wird sich die Nutzung auf verschiedene kleinere und grössere Plattformen verteilen.

Warum halten uns die Entwicklungen bei Twitter so in Atem? Die Bedeutung des Dienstes ist überproportional hoch. Gemessen an der Zahl der Nutzenden – die kleiner ist als bei Facebook, Instagram oder TikTok – entfaltet die Plattform eine grosse Wirkung in Unterhaltung und Politik. Der Grund: Bei Twitter sind viele Politikerinnen, Prominente und Journalisten aktiv. Das macht die Plattform relevanter, als sie von ihrer Grösse her gesehen sein sollte.

Radio SRF 2 Kultur, Kultur-Aktualität, 07.11.2022, 17:20 Uhr

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