Eine Polizei-Razzia, die am Samstagabend gegen 22 Uhr im Rahmen der Ermittlungen zum Diebstahl im Louvre durchgeführt wurde, führte zur Festnahme von zwei Personen. Die Festgenommenen sollen zu einer vierköpfigen Bande gehören, die Mithilfe eines Lastenaufzugs neun Schmuckstücke im Wert von rund 88 Millionen Euro aus dem Pariser Museum gestohlen hatte.
Die beiden festgenommenen Männer stammen laut Angaben der Pariser Tageszeitung «Le Parisien» aus Seine-Saint-Denis, einem Vorort nördlich von Paris. Nach Informationen des Senders BFMTV sollen die beiden Männer um die 30 Jahre alt sein und den Polizeibehörden bereits bekannt gewesen sein.
DNA-Spuren führten zu den Verdächtigen
Wie der Sender France Info berichtete, sollen DNA-Spuren, die am Tatort gefunden wurden, direkt zu den Verdächtigen geführt haben. Beide befinden sich jetzt wegen bandenmässigen Diebstahls in Untersuchungshaft. Zwei weitere mutmassliche Komplizen sind weiterhin auf der Flucht.
Laut Polizei lief der Einbruch wie folgt ab: Zwei Diebe kletterten mit einer Hubarbeitsbühne in die Galerie d'Apollon, während die anderen beiden die Flucht mit Rollern absicherten. Am Tatort hinterliessen sie diverse Gegenstände, darunter Helme, ein Schweissgerät, eine gelbe Warnweste und Trennscheiben, teilweise mit Benzin übergossen – und rund 150 DNA-Spuren.
Festgenommene sind offenbar Auftragskriminelle
Die Ermittler haben die beiden verdächtigen Personen seit Tagen überwacht. Als sie feststellten, dass einer der beiden ins Ausland fliehen wollte, offenbar nach Algerien, nahmen sie die Verfolgung auf und setzen ihn am Pariser Flughafen Roissy-Charles de Gaulle fest. Unmittelbar danach wurde auch sein Komplize in der Region Paris festgenommen.
Bei den Festgenommenen handelt es sich um zwei vorbestrafte Personen, die der Polizei wegen Diebstahls bekannt sind. Es soll sich um erfahrene Diebe handeln – mit dem Profil von Auftragskriminellen. Die Ermittlungen zur Identifizierung der anderen Komplizen und der Hinterleute, die den spektakulären Coup mit weltweiter Resonanz in die Wege geleitet haben, dauern an.
Der Fall hatte auch eine Debatte über die Sicherheitsvorkehrungen im Louvre ausgelöst. Der Louvre gilt als das meistbesuchte Museum der Welt. Dort ist auch Leonardo da Vincis weltberühmte Mona Lisa ausgestellt. Das Museum ist seit Mittwoch wieder fürs Publikum geöffnet – mit Ausnahme der Galerie d’Apollon, wo sich der Diebstahl ereignet hatte.