Am Sonntag sind dreiste Diebe in den Louvre eingestiegen und haben einen Teil der französischen Kronjuwelen gestohlen. Die geraubten Juwelen hätten einen «unschätzbaren kulturellen und historischen Wert». Das erklärten das französische Innenministerium und das französische Kulturministerium in einer gemeinsamen Stellungnahme. Nun reagiert das Internet.
Ein Instagram-User beispielsweise zieht die Juwelen kurzerhand mithilfe der KI einer Croissant-essenden Katze vor dem Eifelturm an. Pourquoi pas?
Ein weiterer zeigt – wieder mit einer Katze als Protagonistin – wie der Raub ausgesehen haben mag. Eine Nacht-und-Nebel-Aktion mit Sturmhaube. Die schwere Beute zieht das Kätzchen ganz nonchalant in einem Beutel hinter sich her.
Oder war es vielleicht doch keine Katze, sondern Emmanuel Macron? Einige Nutzerinnen machen den französischen Staatspräsidenten augenzwinkernd für den Coup verantwortlich. Ein KI-Video etwa zeigt Macron mit den Juwelen.
Und auch der Diebstahl selbst wird – mithilfe von KI und mit Macron – inszeniert. Macron hatte die Tat (im echten Leben) einen Angriff auf das französische Erbe genannt, einen Angriff auf die französische Kultur als Ganzes.
Durch den Diebstahl und die Reaktionen im Internet sind die Kronjuwelen aus dem Louvre gerade in aller Munde. Vor dem grossen Klau waren sie nicht sehr bekannt. «Das war wirklich kein Publikumsmagnet im Louvre», verrät die freie Journalistin Simone Hoffmann in einem SRF-Interview.
Mit dem Einbruch in den Louvre sei das Herz von Paris getroffen worden, sagt Hoffmann. Emmanuel Macron selbst habe seinen Sieg zur ersten Präsidentschaft im Louvre gefeiert. Es handle sich um ein grosses Symbol Frankreichs, das einen grossen Schaden erlitten habe.
Mona Lisa schützt sich selbst
Ein anderes Video auf X illustriert, wie sich die Kunstwerke im Louvre zur Wehr setzen: Die «Mona Lisa» legt eine Rüstung an – aus Misstrauen gegenüber dem Sicherheitssystem ihres Museums.
Die offenbar unzureichenden Sicherheitsmassnahmen werden im Netz zahlreich verspottet. Die Türe mit einem Mais-Flip verschliessen – macht man das so beim Louvre? Wer weiss.
Auch über die Sicherheitskräfte machen sich Nutzerinnen und Nutzer lustig – zum Beispiel mit einem KI-Video, in dem seelenruhig geplaudert wird, während die Diebe im Hintergrund Kunstwerke abtransportieren.
Neben dem Spott im Netz bleibt festzuhalten, dass viele Pariserinnen und Pariser sehr wütend seien, sagt Simone Hoffmann, die mit Menschen vor Ort gesprochen hat. Sie fragen sich etwa, was mit der Sicherheit sei, ob das Museum dafür genügend Geld zur Verfügung habe oder wo der Staat seine Pflicht vernachlässigt habe, die Kunstschätze zu schützen.