Schneefans haben es oft schon selber gemacht: Einen Zollstock oder notfalls Lineal finden, dann ab nach draussen. Trotz aller Technik in der Branche ist das eine der gängigsten Varianten der offiziellen Schneehöhenmessung.
Neben manuellen (händischen) Messungen gibt es in der Schweiz immer mehr automatische Messstationen. Die meisten Veröffentlichungen greifen nach wie vor auf manuelle Messungen zurück.
Täglich im Einsatz
Während der Schneesaison sind rund 200 Beobachter und Beobachterinnen täglich am Werk. Die Gesamtschneehöhe wird in der Regel von einer Messlatte über einem fix installierten Brett abgelesen.
Der Neuschnee wird morgens um etwa 7 Uhr auf einem separaten Brett gemessen. Anschliessend wird das Brett vom Schnee befreit und auf die Schneedecke gestellt. So wird am folgenden Morgen nur die Neuschneesumme der letzten 24 Stunden gemessen und nicht auch frühere Schneefälle.
Laser und Ultraschall
Die automatische Messung erfolgt durch eine Distanzmessung. Ein Messgerät sendet aus einer Höhe von 2 bis 4 m Laserstrahlen oder Ultraschallwellen zum Boden. Das Gerät misst die Laufzeit der Schallwellen zur Oberfläche und zurück. Fällt Schnee auf den Boden, verkürzt sich die Laufzeit, sodass sich die Gesamtschneehöhe berechnen lässt.
Bei Neuschnee ist die Sache etwas komplizierter. Ein Modell berücksichtigt die Setzung des Schnees im Laufe der Stunden. Die Gesamtschneehöhe kann nämlich trotz Neuschnee konstant bleiben oder im Extremfall sogar zurückgehen.
Wertvoll, aber nicht makellos
Der grösste Nachteil manueller Messungen ist, dass sie nur einmal täglich durchgeführt werden. Zudem sind Ablesefehler nicht ausgeschlossen. Automatische Messungen erfolgen zwar viel häufiger, bergen aber die Gefahr von Falschmessungen.
Wind und Reifbildung können die tatsächliche Schneehöhe verfälschen. Ein Beobachter könnte den Reif wegwischen und Schneeverwehungen erkennen. Zudem können Insekten, Graswuchs oder Laub eine automatische Messung verfälschen, ohne dass es in den Daten zu erkennen ist.
Somit wird es wohl noch einige Zeit bei dieser Zweispurigkeit bleiben, um die jeweiligen Stärken beider Methoden nutzen zu können.