Am Donnerstagmorgen konnte der Weissensteintunnel wieder in Betrieb genommen werden. Der Tunnel war seit Mittwochmorgen zu. Der Zug, der am Mittwoch kurz vor neun Uhr in Oberdorf Richtung Moutier abfuhr, kam nicht weit. Nach kurzer Fahrt blieb er im Weissenstein-Tunnel stecken. «Die genaue Ursache ist noch nicht bekannt», sagt BLS-Mediensprecher Michael Blum auf Anfrage.
Elf Passagiere mussten zu Fuss aus dem 3,7 Kilometer langen Tunnel marschieren. Drei ältere Personen blieben im Zug, weil sie nicht gut zu Fuss waren. Sie wurden vom Bahn-Personal betreut.
500 Meter Fahrleitung kaputt
Erst gegen 13 Uhr konnte der havarierte Zug von einem Lösch- und Rettungszug der SBB aus dem Tunnel gezogen werden - und mit ihm die drei Passagiere, die stundenlang ausgeharrt hatten.
Bis Betriebsschluss am Mittwochabend bleibt der Tunnel gesperrt. Auf einer Länge von 500 Metern ist die Fahrleitung kaputt und muss geflickt werden. Es verkehren Ersatzbusse. Die Reisezeit verlängert sich allerdings um 30 bis 60 Minuten.
Bahnlinie von Schliessung bedroht
Bei der Bahnlinie Solothurn-Moutier handelt es sich um eine der Schweizer Bahnlinien, denen die Einstellung droht. Verschiedene Sektionen des Verkehrs-Clubs der Schweiz (VCS) sammeln derzeit Unterschriften für eine Petition. Die Bahn ist gemäss VCS ein unverzichtbarer Teil im Netz des öffentlichen Verkehrs.
Auslöser für die Diskussionen ist die anstehende Sanierung des Weissensteintunnels für rund 170 Millionen Franken. Die Bahn darf den Tunnel aus Sicherheitsgründen nur noch bis zum Jahr 2016 befahren.
Anfang August war bekannt geworden, dass der Bund und die betroffenen Kantone verschiedene Möglichkeiten prüfen wollen. Zur Debatte steht auch die Variante, die Bahn durch Busse zu ersetzen. Wegen des fast 1300 Meter hohen Weissensteins ist diese Variante aber sehr schwierig umzusetzen.