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Martina Mousson, Politologin, zu den Chancen eines Tabakwerbeverbots
Aus News-Clip vom 06.01.2022.
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SRG-Umfrage auf einen Blick Abstimmungen: Offenes Rennen um Medienpaket und Stempelsteuer

Es wird knapp bei der Medienförderung und beim Stempelabgaben-Gesetz. Ein Ja zeichnet sich zum Tabakwerbeverbot ab und ein Nein zum Tierversuchsverbot.

Die Meinungen sind noch nicht alle gemacht. Aber aus der ersten SRG-Umfrage des Instituts gfs.bern zu den Abstimmungsvorlagen vom 13. Februar 2022 lassen sich erste Trends ablesen.

Gute Chancen für Tabakwerbeverbot

Die Initiative «Ja zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung» ist mit einem komfortablen Vorsprung in die heisse Phase des Abstimmungskampfes gestartet. 73 Prozent der Befragten wollen zurzeit ein Ja in die Urne legen. Lediglich 25 Prozent sind gegen die Initiative. Die Chancen auf ein Ja stehen bei dieser Ausgangslage gut. Einzig das erforderliche Ständemehr könnte die Initiative noch zu Fall bringen.

Pattsituation bei der Medienförderung

Zurzeit sprechen sich 48 Prozent der Befragten für das Massnahmenpaket zugunsten der Schweizer Medien aus – genauso viele sind dagegen. Ein Ja oder Nein am 13. Februar wird deshalb davon abhängig sein, welche Dynamik die Pro- und Contra-Kampagnen im Abstimmungskampf entwickeln. Eine Mehrheit der Befragten ist überzeugt, das neue Medienpaket stärke die Demokratie. Aber insbesondere das Argument, dass der Staat keine protektionistische Rolle einnehmen solle, hat das Potenzial, die Meinungsbildung Richtung Nein zu bewegen.

Stempelsteuer auf der Kippe

Die Gegner des neuen Bundesgesetzes über die Stempelabgaben haben zurzeit eine relative Mehrheit von 49 Prozent hinter sich. 42 Prozent befürworten die Vorlage, 9 Prozent sind noch unentschieden. Die Gegner können zurzeit auch mit ihren Argumenten besser überzeugen als die Ja-Seite. Das Rennen ist allerdings noch offen, denn die Meinungen zur Abschaffung der Stempelsteuer sind noch nicht gemacht. Trotz der kritischen Grundhaltung einer Mehrheit der Befragten haben die Befürworter laut den Politologen von gfs.bern noch die Chance, während des Abstimmungskampfes aufzuholen.

Tierversuchsverbot fast chancenlos

Die Initiative für ein Tier- und Menschenversuchsverbot dürfte es beim Volk schwer haben. 48 Prozent lehnen die Vorlage ab, 45 Prozent sind dafür. Initiativen starten oft mit einem Sympathiebonus in den Abstimmungskampf, verlieren aber während der Kampagne an Zuspruch, wenn sich die Stimmberechtigten genauer mit dem Thema befassen. Erwartet wird deshalb, dass die Gegner ihren Vorsprung bis zum 13. Februar noch ausbauen können.

Datenerhebung und Stichprobengrösse

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Die Umfrage ist im Auftrag der SRG SSR vom Forschungsinstitut gfs.bern zwischen dem 17. Dezember 2021 und 3. Januar 2022 durchgeführt worden. Insgesamt wurden die Antworten von 10’083 Stimmberechtigten für die Auswertung berücksichtigt.

Telefonisch befragt wurden 1206 stimmberechtigte Personen mit Wohnsitz in der Schweiz. Die Interviews wurden per Festnetz und Handy durchgeführt.

Diese Stichprobe ist sprachregional gewichtet und repräsentativ für die Schweizer Stimmberechtigten. Der statistische Fehler beträgt ± 2.8 Prozentpunkte. Bei 1206 Befragten und einem Ergebnis von 50 Prozent liegt der effektive Wert mit 95-prozentiger Wahrscheinlichkeit zwischen 47.2 und 52.8 Prozent. Dabei sind kleinere Abweichungen wahrscheinlicher, grössere unwahrscheinlicher.

Online-Befragung

Zusätzlich wurden mehrere Tausend Personen online befragt. Nach der Bereinigung und Kontrolle der Daten konnten die Angaben von 8842 Stimmberechtigten für die Auswertung verwendet werden. Die Online-Befragung wurde über die Webportale der SRG-Medien realisiert als sogenanntes Opt-in (Mitmachbefragung).

Diese Online-Stichprobenzusammenstellung erfolgte nicht zufällig und die resultierende Stichprobe ist nicht repräsentativ. Es haben beispielsweise weniger ältere Personen als jüngere an der Online-Umfrage teilgenommen und mehr Männer als Frauen.

Deshalb hat das Institut gfs.bern die Antworten gewichtet: Den Verzerrungen in der Stichprobe wurde mittels statistischer Gewichtungsverfahren entgegengewirkt und so die Repräsentativität optimiert.

Die Aufteilung der Befragten insgesamt auf die Sprachregionen ist wie folgt: 7805 in der Deutschschweiz, 1796 in der Romandie und 447 in der italienischsprachigen Schweiz.

Wie wird gefragt?

Die befragten Stimmberechtigten hatten jeweils fünf Antwortmöglichkeiten zur Verfügung: «bestimmt dafür», «eher dafür», «weiss nicht/keine Antwort», «bestimmt dagegen» und «eher dagegen».

Für eine vereinfachte Darstellung im Artikel wurden in den meisten Fällen die Antworten «bestimmt dafür» und «eher dafür» zusammengezählt – entsprechend wurde auch mit den Antworten «bestimmt dagegen» und «eher dagegen» verfahren.

Konkret wurde etwa gefragt: «Ganz unabhängig davon, wie sicher Sie sind, dass Sie an dieser Volksabstimmung teilnehmen werden: Wenn morgen schon über die Vorlage abgestimmt würde, wären Sie dann bestimmt dafür, eher dafür, eher dagegen oder bestimmt dagegen?»

Umfragen sind Momentaufnahmen

Das Forschungsinstitut gfs.bern führt zwei Umfragen zur Abstimmung vom 13. Februar 2022 durch. Die Autoren der Studie betonen, die Ergebnisse seien kein vorweg genommenes Abstimmungsergebnis, sondern eine Momentaufnahme zur Zeit der Befragung.

Detaillierte Informationen zur Befragungsart und den Interpretationen der Ergebnisse finden Sie auf der Website des Instituts gfs.bern.

HeuteMorgen, 07.01.2022, 06:00 Uhr;

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