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2. SRG-Umfrage auf einen Blick Stabile Ja-Mehrheiten für alle Eidgenössischen Vorlagen

Wäre bereits am 24. April abgestimmt worden, wären das Filmgesetz, das Transplantationsgesetz und die Finanzierung der Frontex angenommen worden. Die Stimmbeteiligung wäre aber unterdurchschnittlich bei 44 Prozent.

Am 15. Mai stimmt das Schweizer Stimmvolk über drei Behördenvorlagen ab. Es geht um das Transplantationsgesetz, die Finanzierung der EU-Grenzwache Frontex und um das neue Filmgesetz. Das sind die Hauptergebnisse der 2. Umfrage des Forschungsinstituts GFS Bern im Auftrag der SRG SSR:

Stabiles Ja beim Transplantationsgesetz

Bei den Änderungen des Transplantationsgesetzes hat sich der Vorsprung der Ja-Seite im Verlauf der Kampagne kaum verändert. Stabile 61 Prozent der teilnehmenden Stimmberechtigten hätten die Vorlage am 24. April angenommen. Das ist nur eine Abnahme von zwei Prozentpunkten. Die parteipolitische Polarisierung bleibt aber erheblich. Vom linken Pol bis hin zur FDP ist die Zustimmung zur Vorlage hoch. Anders SVP-affine Teilnahmewillige: Sie äussern sich noch deutlicher als vor einem Monat gegen das Transplantationsgesetz.

Politische Mitte sagt Ja zur Frontex-Vorlage

Drei Wochen vor dem Abstimmungssonntag äusserten sich 69 Prozent der teilnehmenden Stimmbürgerinnen und Stimmbürger positiv zur Finanzierung der EU-Grenzwache Frontex. Nur gerade 25 Prozent hätten dagegen gestimmt. Der Blick auf die politischen Lager zeigt, dass sich das Ja bei der Mitte im parteipolitischen Spektrum verstärkte. Bei den Grünen und der SP bestätigt die SRG-Umfrage die Gespaltenheit der Umfrage. Damit ist noch nicht klar, wie sich die Nein-Parolen der linken Parteien auswirken werden. Neu sind Jüngere deutlich stärker für die Vorlage. Die Zunahme auf der Seite des Ja beträgt satte zehn Prozentpunkte.

Nein-Lager konnte beim Filmgesetz Boden gut machen

Leicht gesunkene 56 Prozent der teilnahmewilligen Stimmberechtigten hätten in der letzten Aprilwoche für das Filmgesetz gestimmt. Das ist eine Abnahme von drei Prozentpunkten. Das Ja-Lager weiss aber noch immer eine Mehrheit hinter sich. Der Vorsprung beträgt 15 Prozentpunkte. Damit gerät die breite Zustimmung zum Filmgesetz ein wenig ins Wanken. Denn die Nein-Anteile sind in fast allen von GFS Bern untersuchten Untergruppen angestiegen. So verschärfte sich auch die Links-Rechts-Polarisierung. SVP-Wähler und Stimmende, welche der Regierung misstrauen, lehnen die Vorlage noch deutlicher ab als vor einem Monat.

Datenerhebung und Stichprobengrösse

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Die Umfrage ist im Auftrag der SRG SSR vom Forschungsinstitut GFS Bern zwischen dem 20. und 27. April 2022 durchgeführt worden. Der mittlere Befragungstag war der 24. April 2022. Insgesamt wurden die Antworten von 6315 Stimmberechtigten für die Auswertung berücksichtigt.

Telefonisch befragt wurden 1205 stimmberechtigte Personen mit Wohnsitz in der Schweiz. Die Interviews wurden per Festnetz und Handy durchgeführt.

Diese Stichprobe ist sprachregional gewichtet und repräsentativ für die Schweizer Stimmberechtigten. Der statistische Fehler beträgt ± 2.8 Prozentpunkte. Bei 1205 Befragten und einem Ergebnis von 50 Prozent liegt der effektive Wert mit 95-prozentiger Wahrscheinlichkeit zwischen 47.2 und 52.8 Prozent. Dabei sind kleinere Abweichungen wahrscheinlicher, grössere unwahrscheinlicher.

Online-Befragung

Zusätzlich wurden mehrere Tausend Personen online befragt. Nach der Bereinigung und Kontrolle der Daten konnten die Angaben von 5110 Stimmberechtigten für die Auswertung verwendet werden. Die Online-Befragung wurde über die Webportale der SRG-Medien realisiert als sogenanntes Opt-in (Mitmachbefragung).

Diese Online-Stichprobenzusammenstellung erfolgte nicht zufällig und die resultierende Stichprobe ist nicht repräsentativ. Es haben beispielsweise weniger ältere Personen als jüngere an der Online-Umfrage teilgenommen und mehr Männer als Frauen.

Deshalb hat das Institut gfs.bern die Antworten gewichtet: Den Verzerrungen in der Stichprobe wurde mittels statistischer Gewichtungsverfahren entgegengewirkt und so die Repräsentativität optimiert.

Die Aufteilung der Befragten insgesamt auf die Sprachregionen ist wie folgt: 4316 in der Deutschschweiz, 1611 in der Romandie und 388 in der italienischsprachigen Schweiz.

Wie wird gefragt?

Die befragten Stimmberechtigten hatten jeweils fünf Antwortmöglichkeiten zur Verfügung: «bestimmt dafür», «eher dafür», «weiss nicht/keine Antwort», «bestimmt dagegen» und «eher dagegen».

Für eine vereinfachte Darstellung im Artikel wurden in den meisten Fällen die Antworten «bestimmt dafür» und «eher dafür» zusammengezählt – entsprechend wurde auch mit den Antworten «bestimmt dagegen» und «eher dagegen» verfahren.

Konkret wurde etwa gefragt: «Ganz unabhängig davon, wie sicher Sie sind, dass Sie an dieser Volksabstimmung teilnehmen werden: Wenn morgen schon über die Vorlage abgestimmt würde, wären Sie dann bestimmt dafür, eher dafür, eher dagegen oder bestimmt dagegen?»

Umfragen sind Momentaufnahmen

Das Forschungsinstitut gfs.bern führte zwei Umfragen zur Abstimmung vom 15. Mai 2022 durch. Die Autoren der Studie betonen, die Ergebnisse seien kein vorweg genommenes Abstimmungsergebnis, sondern eine Momentaufnahme zur Zeit der Befragung. Allerdings sind bei zwei Befragungen Aussagen über Trends möglich.

Detaillierte Informationen zur Befragungsart und den Interpretationen der Ergebnisse finden Sie auf der Website des Instituts gfs.bern .

Abstimmungsdossier

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Legende: SRF

News und Hintergrund zu den Abstimmungen vom 15. Mai 2022.

SRF 4 News, 04.05.2022, 06:00 Uhr ; 

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