Im Bobsport gilt Michael Vogt, der erst seine zweite Saison im Weltcup fährt, noch als Junior – und doch hat der 22-Jährige erstaunlich schnell Fuss gefasst. Bereits in seiner ersten Saison überraschte er in St. Moritz mit dem Zweierbob mit einem vierten Platz. Und auch an der WM vor einem Jahr im kanadischen Whistler konnte er im grossen Bob mit dem hervorragenden 5. Platz glänzen.
Das bisherige Karriere-Highlight dann am vergangenen Samstag in La Plagne: Vogt und Anschieber Sandro Michel belegten den dritten Platz. Ein Erfolg, den selbst Vogt nicht erwartet hatte: «Nach dem ersten Lauf lagen wir auf Rang 3 – was mich sehr freute. Dann dachte ich mir, es gibt immer noch einen zweiten Lauf, den muss ich zuerst nochmals so runterfahren. Doch auch im zweiten hat alles gepasst. Es kam für uns überraschend. Wir waren ein wenig überfordert mit dem Ganzen, es hat sich aber toll angefühlt.»
Dank Material und Sport-RS schnell zum Erfolg
«Ich konnte von der grossen Unterstützung des Bobklubs Zürichsee profitieren und von Anfang an auf gutes Material zurückgreifen», erklärt Vogt den starken Start in seine Bobkarriere. Ebenfalls sei es sehr hilfreich gewesen, dass der Schweizer Bobverband ihm und seinem Team nie Druck machte. «Wir konnten unser Ding durchziehen, wirklich einfach fahren und Spass haben. Und mussten nicht im Hinterkopf haben, dass wir gute Resultate einfahren müssen. Ohne den Druck konnten wir die guten Leistungen abrufen.»
Ebenfalls sei die Sportler-Rekrutenschule ein grosser Vorteil gewesen. Im Sommer wurde ihm dadurch ein fokussiertes Training ermöglicht, ohne dass er sich nebenbei noch um eine Arbeit kümmern musste. Vogt hofft, dass er sich dank der Unterstützung des Militärs und der Sporthilfe auch in Zukunft so optimal auf die Saison vorbereiten kann.
Realistische Ziele und der Olympia-Traum
Trotz der Podest-Premiere bleibt Vogt realistisch. Der Ausserschwyzer möchte sich erstmals in den Top 10 etablieren, bevor er sich die Ziele höher setzt – und sich für die Olympischen Spiele qualifizieren. «Dass es nicht so schnell weitergehen wird, ist klar. Wir müssen alles Schritt für Schritt nehmen. So können wir auch unsere Ziele Saison für Saison weiter steigern.»
Auf seinen grossen Traum angesprochen, verrät Vogt: «Jeder Sportler träumt wohl davon, an den Olympischen Spielen auf dem Podest stehen zu dürfen. Das ist im Hinterkopf sicherlich auch mein Traum.»
SRF 1, Regionaljournal Zentralschweiz, 17:30 Uhr