Das Bundesamt für Gesundheit schätzt, dass es in rund 500 Gebäuden in der Schweiz Reste von potenziell krebserregendem Radium aus der Uhrenindustrie gibt. Mit einem Aktionsplan will der Bund nun bis 2019 alle Gebäude untersuchen und wo nötig sanieren.
Bei diesen Gebäuden handelt es sich um ehemalige Uhrenateliers. Sie befinden sich dort, wo die Uhrenindustrie heimisch ist: das heisst, sie sind über mehrere Kantone im Jurabogen verteilt. Das gaben Vertreter des Bundesamts für Gesundheit (BAG) und der Suva am Dienstag an einer Medienkonferenz in Biel bekannt.
Nur eines von 22 untersuchten Gebäuden über Wert
In diesen Werkstätten verwendeten Angestellte der Uhrenindustrie Leuchtfarbe für Zifferblätter. In dieser Farbe ist das radioaktive Radium-226 enthalten.
Bereits sind nun 22 Gebäude auf Radiumspuren untersucht worden. Nur in einem zeigten Messinstrumente eine Dosis von über einem Millisievert pro Jahr an – der Wert, ab dem ein Gebäude saniert wird.
In diesem Gebäude in Biel hat nun das Bundesamt für Gesundheit für rund 50'000 Franken den Boden ausgewechselt und im Garten ein Stück der Erde abgetragen. Ein Millisievert pro Jahr sei eine immer noch geringe Belastung, sagen die Behörden.
Messungen gehen weiter
Die Uhrenstadt Biel ist von den Radiumfunden besonders betroffen. Sie ist deshalb im Rahmen des Aktionsplans 2015-2019 zur Pilotgemeinde bestimmt worden. In den anderen betroffenen Gebieten sollen die Messungen und Sanierungen im Verlauf des Jahres 2015 beginnen.