Seit dem Sommer wird der Einsatz von Chlorothalonil heiss diskutiert. Zum Beispiel im Berner Seeland wurde das Fungizid vielerorts im Grundwasser gemessen. Der Grenzwert wurde teilweise um das Zehnfache überschritten.
Möglicherweise krebserregend
Aus dem Grundwasser gelangt das Chlorothalonil ins Trinkwasser. Dies ist problematisch, da Chlorothalonil gemäss neusten Forschungsergebnissen als möglicherweise krebserregend gilt.
Das Berner Kantonsparlament hätte heute eigentlich über ein sofortiges Verbot von Chlorothalonil abstimmen wollen. Diese Forderung zogen die Urheber der Motion von Grünen, SP, EVP und GLP zurück, da derzeit bereits auf Bundesebene ein Verbot dieses Pflanzenschutzmittels geprüft wird.
Trotzdem soll das Trinkwasser im Kanton Bern besser geschützt werden. Der Kanton soll den Einsatz von chemisch-synthetischen Pestiziden im Zuströmbereich von Trinkwasserfassungen einschränken. Der Grosse Rat hat eine entsprechende Motion mit 80 zu 70 Stimmen überwiesen.
Bevölkerung gut informieren
Der Berner Grosse Rat sprach sich im weiteren dafür aus, dass die Bevölkerung detailliert über Grund- und Trinkwasserverunreinigungen informiert werden solle. Regierungsrat Christoph Neuhaus (SVP) wies darauf hin, dass dies in der Zuständigkeit der einzelnen Wasserversorgungen liege.