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Extremsport Ein Waadtländer und sein «Todessprung» aus dem Heissluftballon

Lucien Charlon gelang diesen Sommer mit einem Sprung aus 25 Metern Höhe aus einem Heissluftballon eine Premiere.

Der Stunt fand gleich vor dem Schwimmbad Bellerive in Lausanne statt. Dort sprang der Sportler und Student Lucien Charlon aus 25 Metern Höhe in die Tiefen des Genfersees. Das offene Gewässer entpuppte sich als Herausforderung, da visuelle Orientierungspunkte fehlten.

«Normalerweise habe ich Bäume oder Felsen zur Orientierung, jetzt gab es nichts. Es war schrecklich, ich hatte das Gefühl, aus 60 Metern Höhe zu springen», so der junge Waadtländer.

«Døds» oder «Death Diving» bedeutet wörtlich «Todessprung». Dabei springen die Athletinnen und Athleten von Klippen, Brücken oder Plattformen und nehmen eine «Garnelen»-Stellung ein, ehe sie ins Wasser eintauchen. Diese Technik reduziert den Aufprall, wenn man mit bis zu 80 Kilometern pro Stunde auf dem Wasser aufkommt.

Gefährliche Verletzungen

Die Gefahren bleiben jedoch trotzdem hoch: Ab über 20 Metern Höhe kann es zu Bewusstlosigkeit, inneren Blutungen oder schweren Gelenkverletzungen kommen. Um sich davor zu schützen, trainiert Lucien Charlon regelmässig und springt aus immer grösseren Höhen: «Zu Saisonbeginn ist meine Haut von all den Aufprallen ganz blau. Dann gewöhnt sich der Körper langsam daran und am Ende der Saison spüre ich kaum noch etwas.»

Der Sprung von Lucien Charlon mit deutschen Untertiteln:

Trotzdem ist die Gefahr immer da: Sein französischer Kollege Côme Girardot, vierfacher Weltrekordhalter im «Døds», verletzte sich bei einem Sprung aus 34 Metern Höhe auf Mallorca am Rücken. Er wurde sofort operiert und entging mit einigen Schrauben im Rücken dem Schlimmsten.

Charlon war zeitweilig ebenfalls Weltrekordhalter – mit einem Freestyle-Sprung aus 41.6 Metern Höhe vom Viadukt von Le Day in Vallorbe VD Ende August 2024. Dieser Rekord wurde jedoch vom Deutschen «Chucko» bereits übertroffen – mit einem Sprung aus 48.7 Metern Höhe. Mit dem Sprung aus dem Heissluftballon wendet sich der Waadtländer von der Rekordjagd ab.

Nicht die Höhe, sondern Ästhetik und technische Finesse sollen im Vordergrund stehen. Danach sagte er gegenüber dem Westschweizer Radio und Fernsehen lachend: «Es war meine erste Fahrt mit einem Heissluftballon. Und ich kann sagen, dass ich zwar damit gefahren – aber nie gelandet bin.»

RTS basik, 12.10.2025, 16:00 Uhr; sten

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