- Jérémy Desbraux wurde von der Schweizer Ausgabe des Gastronomieführers Gault-Millau zum «Koch des Jahres 2026» gekürt.
- Er ist Chefkoch des Restaurants «Maison Wenger» in Le Noirmont JU.
- Der 39-Jährige erreichte 18 von 20 Punkten.
Er leiste bemerkenswerte Arbeit, indem er in seinem komplett renovierten Hotel-Restaurant Produkte aus der Region zelebriere, erklärte Gault-Millau am Montag. «Das ist das Ergebnis harter Arbeit. Meiner eigenen und der meiner Lebensgefährtin, meines Umfelds und des Teams, das mich von Anfang an begleitet», sagte Desbraux gegenüber dem Westschweizer Radio und Fernsehen RTS.
Interview mit Jérémy Desbraux (mit deutschen Untertiteln):
Sein Restaurant trägt bereits zwei Michelin-Sterne. Besonders stolz ist er darauf, seinen eigenen Kochstil und seine kulinarische Handschrift gefunden zu haben: «Ich bringe den Kanton Jura auf den Teller.»
«Es gibt noch etwas zu holen»
Für die Zukunft kommt ein Rückschritt nicht infrage – im Gegenteil: «Wenn wir in den nächsten 20 Jahren weiterhin gute Arbeit leisten, gibt es keinen Grund für einen Abstieg! Ausserdem fehlt noch etwas: Wir sind zwar Koch des Jahres, aber erst bei 18 [Punkten im Gault-Millau, Anm. d. Red.] – noch nicht bei 19. Und wir haben erst zwei Sterne, nicht drei. Es gibt noch etwas zu holen», freut er sich auf die kommenden Herausforderungen.
«Er ist ein ausgezeichneter Koch, aber das ist nichts Neues: Das ist er schon seit Jahren. Jetzt hat er in Le Noirmont definitiv seinen Platz gefunden und sein Team hat seinen Rhythmus gefunden», erklärte Knut Schwander, der Verantwortliche von Gault-Millau in der Westschweiz.
Ausgebildet bei den Grössten
Jérémy Desbraux arbeitete mehrere Jahre für Franck Giovannini im «Restaurant de l'Hôtel de Ville» in Crissier. In dieser legendären Küche hatten zuvor schon Grössen wie Fredy Girardet, Philippe Rochat und Benoît Violier gewirkt.
Ist die Arbeit in der Spitzengastronomie ein Muss, um selbst an die Spitze zu gelangen? «Ich glaube nicht, dass das zwingend notwendig ist, aber wenn man sich die Gastronomieszene ansieht, stellt man fest, dass Köche, die zum Koch des Jahres gekürt werden oder sehr hohe Punktzahlen erreichen, in der Regel bei anderen Köchen gelernt haben», bestätigt Knut Schwander.
«Es ist immer dasselbe: Man erfindet nichts alleine, man braucht eine solide Grundlage. Was dann den Unterschied ausmacht, ist die Interpretation dieses Wissens.»
Sieben Köche mit 19 von 20 Punkten
In der Schweiz gehören sieben Köche zum «Club des 19». Marco Campanella, der letztes Jahr für das «Eden Roc» in Ascona TI ausgezeichnet wurde, ist nun auch für sein Winterdomizil «Tschuggen» in Arosa GR dabei. Die sechs anderen stehen seit Langem an der Spitze der Gault-Millau-Hierarchie.
Es handelt sich um Tanja Grandits («Stucki», Basel), Peter Knogl («Cheval Blanc», Basel), Franck Giovannini («Restaurant de l'Hôtel de Ville», Crissier VD), Andreas Caminada («Schloss Schauenstein», Fürstenau GR), Philippe Chevrier («Domaine de Châteauvieux», Satigny GE) und Heiko Nieder («The Dolder Grand», Zürich).