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Medizinischer Erfolg Der Meereswurm als Rettung für Brandverletzte

Der Meereswurm, bereits bekannt für seine schadstoffabbauenden Fähigkeiten, soll neue, bedeutende medizinische Fortschritte ermöglichen – etwa bei der Heilung von schweren Brandverletzungswunden.

Als Thomas sein Boot vor zwei Jahren starten wollte, explodierte der Motor. Thomas' Körper wurde dabei zu 85 Prozent verbrannt.

«Als ich in der Notaufnahme ankam, versetzten sie mich ins Koma. Die Ärzte sagten meiner Familie, dass es nicht möglich sei, mich zu retten», berichtet er.

Familie und Ärzte wagten daraufhin einen letzten Versuch mit einem heilenden Gel, das noch nicht auf dem Markt war.

«Dieses Gel wurde mir alle zwei Tage auf Brust und Rücken aufgetragen. Nach zwei Wochen war die Haut an Rücken und Brust fast wieder normal – sehr empfindlich, sehr dünn. Aber ich hatte wieder gute Haut.»

Meereswürmer und das Molekül M101

Grund für die gute Rehabilitation von Thomas' Haut sind Meereswürmer.

Dank der Grundlagenforschung des Meeresbiologen Franck Zal wurde ein aussergewöhnlicher Sauerstofftransporter im Blut dieses Tieres entdeckt: das Molekül M101.

«Mir ist aufgefallen, dass der Wurm bei Ebbe aufhört zu atmen und dank dieses Hämoglobinmoleküls weiterlebt, das für ihn wie eine Sauerstoffflasche ist», erklärt Zal.

«Er lädt es auf, wenn er unter Wasser ist, und hört dann bis zu sechs Stunden lang auf zu atmen. Deshalb sage ich, dass der Meereswurm der Weltmeister im Apnoetauchen ist.»

Wundheilgel und Sauerstoffversorgung von Transplantaten

In einem Wundheilgel ermöglicht das Molekül, Sauerstoff aus der Luft aufzunehmen, um die Haut mit Sauerstoff zu versorgen und so die Heilung zu fördern. In Form einer Lösung erlaubt es beispielsweise einem Chirurgenteam in Paris, Transplantate für ihre Patientinnen und Patienten aus einem entfernten Teil Frankreichs anzutransportieren. Ziel ist es, Hände und Gesichter zu transplantieren.

«Während des Transports wird das Transplantat in dieses Produkt gelegt. Es wird kontinuierlich mit Sauerstoff versorgt. Wenn es am Ziel ankommt, ist es nicht geschädigt, was für mich eine echte Revolution in der Praxis meiner Transplantationen bedeutet», berichtet Laurent Lantieri, Leiter der Abteilung für rekonstruktive Chirurgie am Krankenhaus Georges-Pompidou

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In der Nähe von Nantes in Frankreich werden Meereswürmer inzwischen zu pharmazeutischen Zwecken gezüchtet – in der Hoffnung, diesen universellen Sauerstofftransporter, der mit allen Blutgruppen kompatibel ist, bald in grossem Massstab auf den Markt zu bringen.

RTS 19h30, 12.12.2025, 19:30 Uhr; liea

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