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Nach Bergsturz in Blatten Trinkwasser im Lötschental wird auf Verschmutzungen untersucht

Nach dem Bergsturz droht dem Lötschental das nächste Ungemach: Die Verschmutzung der Lonza könnte zum Problem werden, weil in den zugeschütteten Häusern von Blatten zahlreiche giftige Stoffe vermutet werden.

Bereits am Tag nach dem Gletscherabbruch begaben sich Verantwortliche des Walliser Umweltdienstes ins Lötschental, um die Wassersituation zu analysieren. Ersten Schätzungen zufolge gibt es keine grossflächige Verschmutzung. Die Herausforderungen sind jedoch beträchtlich, sagt der Walliser Umweltdirektor Franz Ruppen (SVP). «Wir sind uns dieser Problematik sehr bewusst», unterstreicht er gegenüber dem Westschweizer Radio und Fernsehen (RTS).

«Häuser, in denen sich sicherlich noch Heizöl oder Öl befanden, stehen unter Wasser oder sind von Steinblöcken bedeckt. Dieses Problem nehmen wir sehr ernst, und wir arbeiten dabei mit den Gemeindebehörden zusammen.»

Erste Probeentnahmen per Helikopter

Am vergangenen Freitag führte Christine Genolet Leubin, die Leiterin der Walliser Dienststelle für Umwelt, die ersten Probeentnahmen durch, sowohl im See als auch weiter flussabwärts in Richtung Staudamm. All dies aus dem Helikopter, da das Gebiet noch immer instabil und daher unzugänglich ist.

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Unterdessen wurde eine Sperre errichtet, um die im See vorhandenen Kohlenwasserstoffe einzudämmen. Allerdings müssen die Untersuchungen fortgesetzt werden.

«In einer zweiten Phase werden wir auch die Umweltauswirkungen insgesamt analysieren müssen», erklärt Genolet Leubin, die auch auf die Frage hinweist, welche Materialien effektiv bewegt werden könnten und wie mit ihnen im Falle einer Verschmutzung umgegangen werden kann. Als positiv zu werten ist, dass es im Dorf keine grossen Industriestandorte gab. Die Kläranlage wurde jedoch verschüttet. Das Trinkwasser für die Bewohnerinnen und Bewohner des Tals bleibt jedoch weiterhin gut, da die Quellen nicht in diesem Grundwasserleiter liegen.

Tagesschau, 10.6.2025, 19:30 Uhr

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