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Rassistische Polizei-Chats So reagiert Lausannes Stadtrat auf die Chat-Leaks der Polizei

Nach den Leaks von diskriminierenden Nachrichten innerhalb der Lausanner Polizei meldet sich ein Stadtrat zu Wort.

Sexistisch, rassistisch, homophob oder antisemitisch: Die Chats und Bilder, die in zwei Whatsapp-Gruppen von Angehörigen und Ehemaligen des Lausanner Polizeikorps veröffentlicht wurden, sind belastend. Die Lausanner Stadtregierung, die den Fall Anfang Woche publik machte, zeigte sich «verletzt und empört» über den diskriminierenden Charakter der Nachrichten, der «der Glaubwürdigkeit der Polizei» schadet.

In einer Medienmitteilung und an einer Medienkonferenz unterstrich die Exekutive die Notwendigkeit, «das Vertrauen zwischen der Bevölkerung und der Polizei wiederherzustellen».

«Gefühl des Entsetzens und des Ekels»

Der zuständige Stadtrat Pierre-Antoine Hildbrand wiederholte dies im Gespräch mit dem Westschweizer Radio und Fernsehen RTS. Für den FDP-Politiker lösen diese privaten Nachrichten des Polizeikorps ein «Gefühl des Entsetzens und des Ekels» aus.

Sehen Sie das ganze Gespräch mit Hildbrand hier (dt. Untertitel)

Seiner Ansicht nach ist es Ausdruck eines strukturellen Problems, das eine Reorganisation erfordere. Denn bisher arbeitete die Polizei in einer Art «Gruppierungen»: «Wir werden an den Strukturen arbeiten, damit die Polizisten nicht immer dieselbe Arbeit haben und nicht immer mit denselben Einsätzen konfrontiert sind», erklärt Hildbrand.

Das Ziel ist es, das Aufgabenspektrum innerhalb der Polizei zu diversifizieren, um den Beamten zu helfen, «besser in Kontakt mit der Gesellschaft zu treten». «Wir müssen eine Kultur aufbauen, in der es dieses Unter-sich-Bleiben nicht mehr gibt», bekräftigt der Stadtrat weiter.

Es gehe auch darum, das Ansehen der Polizei zu verbessern. Jeder, unabhängig von seiner Herkunft oder seinem Geschlecht, «muss sich ohne Furcht vor Diskriminierung an die Polizei wenden können».

«Wieder stolz auf Uniform sein»

Pierre-Antoine Hildbrand erinnert daran, dass viele Beamte sich nichts vorzuwerfen haben. Wenn das Vertrauen durch die Einführung von Massnahmen wiederhergestellt werden muss, dann auch, damit «die Polizistinnen und Polizisten, die ihre Arbeit korrekt machen, stolz auf die Uniform sein können, die sie tragen».

Neben den Fragen der Umstrukturierung wurden auch Sanktionen gegen die Polizisten ausgesprochen, die für die belastenden Chats verantwortlich sind. Bisher wurden vier von ihnen mit sofortiger Wirkung suspendiert. Weitere Personen werden in den kommenden Tagen suspendiert, gibt der Leiter der Lausanner Polizei an.

Diese Suspendierung ist eine Vorstufe zu weiteren Massnahmen, zum Beispiel einer Entlassung. «Wir müssen aber die Rechte dieser Personen respektieren. Sie dürfen sich verteidigen und auch zu Wort kommen», stellt Pierre-Antoine Hildbrand fest.

RTS Forum, 25.08.2025, 18:00 Uhr;brus

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