- Ein neuer Fall von Rassismus erschüttert die Polizei von Lausanne.
- Die Staatsanwaltschaft hat zwei private Whatsapp-Gruppen mit diskriminierenden Äusserungen entdeckt.
- Vier Polizisten wurden bereits suspendiert, weitere sollen offenbar folgen, schreibt die Zeitung «Le Temps».
Die beiden privaten Whatsapp-Gruppen hatten sechs respektive 48 Mitglieder. Die Gruppen wurden 2023 geschlossen und die Mitglieder hatten alle irgendwann einmal der Lausanner Polizei angehört. Es wurde noch nicht alles analysiert, aber die Stadt Lausanne hat bereits vier Personen suspendiert. Weitere Suspendierungen werden in den nächsten Tagen folgen, wie der für die Polizei zuständige Stadtrat Pierre-Antoine Hildbrand (FDP) an einer Medienkonferenz bekannt gab.
Rassistische Witze in Whatsapp-Gruppe
Unter den 10'000 Nachrichten finden sich rassistische Witze, sexistische, homophobe und antisemitische Äusserungen, Verweise auf Adolf Hitler sowie Äusserungen gegen Menschen mit Behinderung.
Dieser Fall schadet dem Image der Lausanner Polizei schwer.
Der Stadtpräsident von Lausanne, Grégoire Junod (SP), sprach von einem «schwerwiegenden systemischen Problem». Die Stadtverwaltung will nun eine «tiefgreifende Reform» durchführen. «Dieser Fall schadet dem Image der Lausanner Polizei schwer», sagte Hildbrand.
Strafanzeige führte zu Entdeckungen
Die Entdeckungen folgten auf ein von der Staatsanwaltschaft eingeleitetes Verfahren im Fall eines ehemaligen Stadtpolizisten, der mit erhobenem Daumen neben einem Graffiti zu Ehren von Mike Ben Peter posierte. Mike Ben Peter starb im Februar 2018 in Lausanne nach einer Drogenkontrolle.
In diesem Zusammenhang wurde das Telefon des Polizisten, der inzwischen formell identifiziert und im Juli 2023 entlassen wurde, untersucht. Er war Mitglied der beiden genannten WhatsApp-Gruppen.