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Studie zu Haustieren Hunde schauen auch TV, und nicht alle mögen dasselbe Programm

Hunde reagieren darauf, was im Fernsehen läuft. Und fast wie beim Menschen gefällt nicht allen Hunden dasselbe Programm. Gemäss einer neuen Studie kommt das auf die Persönlichkeit der Hunde an.

Weltweit gibt es gemäss Schätzungen 500 Millionen Haushunde. Für ihr Wohlbefinden ist manchen Hundebesitzerinnen und -besitzern kein Aufwand zu gross. So ist zum Beispiel bekannt, dass viele den Fernseher eingeschaltet lassen, wenn sie das Haus verlassen, damit sich das geliebte Tier weniger einsam fühlt. Es gibt sogar Fernsehkanäle, die speziell für die Vierbeiner konzipiert wurden.

Zwei Hunde starren in einen Fernseher, auf dem Hunde gezeigt werden.
Legende: IMAGO/Depositphotos

Wer mit einem Hund zusammenlebt, weiss genau, dass nicht alle Hunde dasselbe Programm mögen. Das ist jetzt auch wissenschaftlich erhärtet. In einer Studie, die kürzlich in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift «Scientific Reports» veröffentlicht wurde, haben Forschende in den USA untersucht, wie Hunde genau fernsehen und wie sie auf die damit verbundenen akustischen und visuellen Reize reagieren. Sie fanden heraus, dass das von der Persönlichkeit der Tiere abhängt, also von ihrem Charakter, ihrer Feinfühligkeit und ihrem Temperament. Ein bisschen so wie bei uns Menschen.

Hundebilder sind am beliebtesten

Das Forschungsteam entwickelte für die Studie einen Fragebogen, der von 453 Hundehaltern und -halterinnen ausgefüllt wurde. Sie mussten ihr Tier beim Fernsehen beobachten und sich Notizen machen zu seinen Reaktionen und seinem Verhalten. Diese Antworten wurden zusammen mit anderen Informationen über den Hund ausgewertet, wie Alter, Rasse, Geschlecht und Charaktereigenschaften.

Die Ergebnisse zeigten, dass Hunde am meisten von visuellen und akustischen Reizen anderer Tiere, insbesondere anderer Hunde, angezogen wurden. Fast die Hälfte der Hunde (45 Prozent) reagierte, wenn der Fernseher Videos oder Geräusche bellender oder heulender Hunden zeigte.

Originalbericht von RSI zur Studie zum TV-Verhalten von Hunden:

Eine weitere Erkenntnis: Tiere, die als ängstlicher und schüchterner eingestuft wurden, reagierten vor allem auf nicht-tierische Geräusche wie die von Autos oder der Türklingel. Hunde mit einem lebhafteren Temperament hingegen folgten der Bewegung von Objekten auf dem Bildschirm, als wären sie real, und zwar deutlich stärker als schüchternere Hunde.

Erstaunlicherweise zeigten sich in der Studie keine nennenswerten Unterschiede in Bezug auf Rasse, Alter oder Geschlecht der Tiere.

Basis für weitere Forschung

Zwar ist die Aussagekraft der Studie beschränkt, zum Beispiel sind die Interpretationen der Befragten in Bezug auf den Charakter der Hunde und ihrer Interaktionen mit dem Fernseher sehr subjektiv. Dennoch könnten diese Ergebnisse Aufschluss geben beispielsweise über die Wahrnehmungserfahrung von Begleithunden und mögliche Interventionen zum Wohle des Hundes (zum Beispiel Förderung von Tierheimhunden). 

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SRF 4 News, 28.7.2025, 16:20 Uhr;liea

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