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Überbuchungen Wenn das Ticket nicht zum Einsteigen berechtigt

Die Überbuchung von Flügen ist eine gängige Praxis, vor der man sich jedoch schützen kann. Einige praktische Ratschläge.

Es ist August, der globale Urlaubsmonat schlechthin, in dem es auf den Flughäfen auf der ganzen Welt von abflugbereiten Reisenden wimmelt. Die Hoffnung auf Entspannung könnte sich jedoch rasch in Frustration wandeln, wenn das passiert, was viele Flugpassagiere fürchten: Überbuchungen.

Bei dieser nicht nur im Flugverkehr üblichen Praxis werden mehr Tickets verkauft, als Plätze zur Verfügung stehen, um den Gewinn zu maximieren. Ziel ist eine volle Auslastung des Flugzeugs, wobei darauf gebaut wird, dass nicht alle Fluggäste erscheinen, etwa aufgrund einer Annullierung oder eines verpassten Anschlusses. Tritt jedoch keiner dieser Fälle ein, wird es zwangsläufig Fluggäste geben, die am Boden bleiben müssen.

Überbuchung: eine legale Praxis

Aus rechtlicher Sicht ist dies nicht verboten. Fluggesellschaften haben das Recht, überbuchte Tickets zu verkaufen. Obwohl es oft nicht bemerkt wird, ist in den Kaufverträgen festgelegt, dass der Sitzplatz an Bord im Falle einer Überbuchung nicht garantiert ist. Passagiere, denen ohne ihre Zustimmung die Beförderung verweigert wird, haben jedoch gewisse Rechte, welche durch die europäische Verordnung 261/2004 geschützt sind. Sie sind dank des bilateralen Abkommens mit der EU auch für Flüge von und in die Schweiz anwendbar.

Überbuchter Flug: was nun?

Im Falle einer Überbuchung ist die Fluggesellschaft verpflichtet, zunächst die Fluggäste am Gate zu fragen, ob jemand bereit ist, freiwillig auf seinen Sitzplatz zu verzichten. Diejenigen, die sich bereit erklären, haben Anspruch auf Erstattung ihres Fluges oder auf Beförderung mit dem ersten verfügbaren Alternativflug zum selben Zielort, sowie auf Unterstützung am Flughafen, einschliesslich der Erstattung von Mahlzeiten, Getränken und Unterkunft entsprechend der Dauer der Wartezeit.

Mit «dialog» einen Blick über die Sprachgrenzen werfen

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Dieser Artikel erschien zuerst auf Italienisch bei RSI und wurde von der «dialog»-Redaktion übersetzt. Die Originalversion können Sie auf  RSI lesen.

«dialog»  ist das Angebot der SRG, das mit Debatten und dem Austausch von Inhalten Brücken baut zwischen den Sprachregionen in der Schweiz und den Schweizerinnen und Schweizern im Ausland.

Wenn sich niemand freiwillig meldet oder zu wenige es tun, entscheidet die Fluggesellschaft nach ihren eigenen Kriterien, wer am Boden bleibt. In diesem Fall haben die betroffenen Fluggäste Anspruch auf eine finanzielle Entschädigung, welche sich nach der Entfernung des Fluges richtet, zusätzlich zu den Leistungen, die auch denen gewährt werden, die freiwillig verzichtet haben.

Die Fluggesellschaften versuchen jedoch, solche Situationen zu vermeiden, sowohl um Kosten einzusparen als auch um dem eigenen Ruf nicht zu schaden. Um die Anzahl der zu viel verkauften Sitze für jede Strecke zu bestimmen, verwenden sie ausgeklügelte Algorithmen, die mehrere Variablen berücksichtigen, etwa Abflug- und Zielflughafen, Wetterbedingungen und die Geschwindigkeit der Sicherheitskontrollen. Diese Systeme sind darauf ausgelegt, Annullierungen möglichst genau vorherzusagen und Problemsituationen zu minimieren.

Menschenmassen am Flughafen Zürich
Legende: Keystone/Gaetan Bally

Wie kann man vermeiden, ausgewählt zu werden?

Es gibt keine Zauberformel, die im Fall einer Überbuchung den Flug garantiert. Es gibt jedoch bestimmte Strategien, welche die Chancen erhöhen können, doch an Bord gelassen zu werden. Der Kauf eines Business-Class-Tickets beispielsweise erhöht die Chancen, nicht «gegroundet» zu werden, ebenso wie das rechtzeitige Einchecken und die Vorabauswahl eines Sitzplatzes. Auch das Reisen mit Gepäck im Frachtraum kann einen Unterschied machen. Und schliesslich kann es sich positiv auswirken, wenn Sie sich rechtzeitig am Gate einfinden und sich bei Vielfliegerprogrammen der Fluggesellschaften anmelden.

Espresso, 06.08.24, 08:10 Uhr;stal

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