Zum Inhalt springen

Header

Zur Übersicht von Play SRF Audio-Übersicht

Verstärkte Kontrollen Davos greift beim Zweitwohnungsverbot durch

In Davos geben viele Personen ihre Ferienwohnungen als Hauptwohnsitz an. Da bei dem Wohnraum für Einheimische ein grosser Mangel herrscht, wollen die Behörden nun strikter gegen Schein-Einwohnerinnen und -Einwohner vorgehen.

«Wir haben mehrere Anzeigen eingereicht, und es wurde bereits ein erster Strafbefehl erlassen.» Die Worte der Davoser Statthalterin Valérie Favre Accola (SVP) zeigen die ersten Ergebnisse jener Offensive, welche die Bündner Berggemeinde gegen Schein-Einwohnerinnen und -Einwohner gestartet hat – also gegen Personen, die vorgeben, Wohnungen als Hauptwohnsitz zu nutzen, welche sie in Wirklichkeit als Ferienwohnungen verwenden.

Im bekannten Ferienort gibt es, wie in anderen Bündner Tourismusorten, einen grossen Mangel an Wohnraum für Einheimische. «In gewissen Mehrfamilienhäusern hat es einen Verdacht gegeben, dass 40 Prozent der kontrollierten Erstwohnungen unrechtmässig genutzt werden», erklärt die Statthalterin.

«Derzeit werden 13 Bauvorhaben überprüft, bei denen Wohnungen bereitgestellt wurden. Es besteht der dringende Verdacht, dass in mehreren Fällen das Verbot zur Errichtung neuer Zweitwohnungen umgangen worden ist», erklärte sie gegenüber dem Radio und Fernsehen der italienischen Schweiz (RSI).

Diskutieren Sie mit:

Nach Abschluss der Überprüfungen sind daher weitere Strafanzeigen seitens der Davoser Gemeindebehörden zu erwarten. Bislang seien keine verwaltungsrechtlichen Schritte unternommen worden, doch man sei entschlossen, dies künftig zu tun, fügt Favre Accola an. Bei Wohnungen, die im Gemeinderegister als Hauptwohnsitz angegeben sind, die jedoch widerrechtlich als Ferienwohnungen genutzt werden, müsse die ursprüngliche Zweckbestimmung wiederhergestellt werden, so die SVP-Politikerin weiter.

Bei einem säumigen Eigentümer gäbe es zwei Möglichkeiten: Entweder würde der Wohnraum an in Davos ansässige Mieterinnen oder Mieter vermietet oder der Eigentümer würde seine Ankunft bei der Gemeinde anmelden und nachweisen, dass der Wohnsitz sowie der jeweilige Lebensmittelpunkt dorthin verlegt worden wären.

Andernfalls bliebe der Gemeinde nichts anderes übrig, als die Wohnung zu versiegeln. «Die Hoffnung ist, dass es nicht so weit kommen muss», betont Favre Accola. «Ziel der Kontrollen, die einen erheblichen Einsatz von Personal und Ressourcen erfordern, ist es, jenen, die in Davos wohnen wollen, den dafür vorgesehenen Wohnraum wieder zur Verfügung zu stellen.»

RSI Info, 16.12.2025, 20:05; noes

Meistgelesene Artikel