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CO₂ absaugen: Eine Utopie oder ein konkretes Szenario?
Aus Rendez-vous vom 19.01.2023. Bild: KEYSTONE/Gaetan Bally
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Erreichung der Klimaziele Beides ist nötig: CO₂ einsparen und aus der Atmosphäre ziehen

Um die Klimaziele zu erreichen, bedarf es grosser Anstrengung. Dabei gibt es vielversprechende Technologien.

Worum geht es? Am Klimagipfel in Paris wurde beschlossen, die Erderwärmung auf maximal zwei Grad zu beschränken und dafür die nötigen Massnahmen einzuleiten. Nach neuesten Berechnungen sieht es aber so aus, als wäre dieses Ziel global nur noch sehr schwer erreichbar.

Nun melden sich Klimaforscherinnen und -forscher mit einem Bericht und weisen darauf hin, dass es neben der Reduktion von Klimagasen noch andere Technologien brauche, um das Ziel noch zu erreichen. Es geht um die Rückgewinnung von CO₂ aus der Atmosphäre. Das Treibhausgas soll der Luft entzogen und unter dem Boden eingelagert werden.

Was kostet diese Technologie? Beim heutigen Stand der Technik kostet es rund 1000 Franken, um eine Tonne CO₂ aus der Luft zu extrahieren und in den Untergrund zu pressen. Das wird heute allerdings erst in extrem geringem Umfang gemacht (0.002 Gigatonnen pro Jahr). Zum Vergleich: Durch Aufforstung und die gute Pflege bestehender Wälder werden der Atmosphäre heute etwa zwei Gigatonnen CO₂ entzogen – dies bei weltweiten Emissionen von 37 Gigatonnen pro Jahr.

Beim Bau von Häusern, beim Flugverkehr oder auch in der Landwirtschaft werden CO₂-Emissionen kaum zu verhindern sein.
Autor: Christian von Burg Wissenschaftsredaktor SRF

Warum einlagern und nicht einfach einsparen? Für die Forscherinnen und Forscher ist klar: Weniger ausstossen ist die beste Lösung. Doch auch wenn die Gesellschaft künftig viel weniger CO₂ produziert, werden einige Treibhausgasemissionen kaum zu verhindern sein, wie SRF-Wissenschaftsredaktor Christian von Burg sagt: «Beim Bau von Häusern, beim Flugverkehr oder auch in der Landwirtschaft werden CO₂-Emissionen kaum zu verhindern sein.» Deshalb müsse auch die Technologie zur Einlagerung von CO₂ massiv ausgebaut und industriell betrieben werden.

Grosse, schräg angeschnittene, die Luft einsaugen
Legende: Die Firma Climeworks zeigt in Hinwil, wie man CO₂ aus der Luft abscheiden kann. Keystone/Walter Bieri

Wie weit ist die Schweiz auf dem Gebiet der CO₂-Abscheidung? Die Schweizer Firma Climeworks aus Hinwil hat als eines der ersten Unternehmen gezeigt, wie man CO₂ aus der Luft abscheiden kann. Die Firma filtert in Island pro Jahr 4000 Tonnen CO₂ aus der Atmosphäre und speichert dieses dort unterirdisch im Gestein.

Gäbe es bessere Methoden? «Viel effizienter wäre es, CO₂ aus den Abgasen von Kehrichtverbrennungsanlagen oder von der Zementindustrie zu holen», sagt von Burg. Wenn entsprechende Anlagen in den nächsten Jahren saniert würden, dann sollte man auch Anlagen zum Abscheiden von CO₂ einbauen, so von Burg.

Rendez-vous vom 19.01.2023, 12:30 Uhr;

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