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Feministische Kunst in Basel Ein Abendmahl mit Frauen und eine Kletterwand aus Brüsten

Die Ausstellung «Fun Feminism» im Basler Kunstmuseum der Gegenwart zeigt unterschiedlichste Arten der feministischen Kunst.

«Fun Feminism» – der Name ist Programm. Doch hinter den spöttischen und teils grotesken Werken stecken ernste Themen. Konsequenterweise sind ausschliesslich Werke von Künstlerinnen zu sehen.

In einem grossen, weiten Raum empfängt die Besucherinnen und Besucher eine riesige Kletterwand aus handgewerkten, weiblichen Keramikbrüsten in allen Formen und Grössen. Das Werk «Touch me – get high» der Basler Nachwuchskünstlerin Aline Stalder ist eine Ironisierung der Fetischisierung der weiblichen Brust, die hier ad absurdum geführt wird.

Fun ist nicht nur ‹lieblich›, ‹funny› oder ‹lustig›, sondern hat durchaus die Komponente des derben Humors.
Autor: Maja Wismer Leiterin Gegenwartskunst Kunstmuseum Basel

Das Stilmittel Humor zieht sich durch die gesamte Ausstellung und soll dazu anregen, neue Perspektiven des Feminismus zu betrachten.

«Fun ist nicht nur ‹lieblich›, ‹funny› oder ‹lustig›, sondern hat durchaus die Komponente des derben Humors», sagt Maja Wismer, die Leiterin der Gegenwartskunst des Kunstmuseums Basel. «Unschöne Wahrheiten werden mit einem Stück Selbstdistanz durch Humor, Verkleidung, Maskerade verdeutlicht.»

Kunstwerke in grossem Raum
Legende: Ein riesiger Highheel und eine Kletterwand der etwas anderen Art – zu sehen in der Ausstellung «Fun Feminism» im Kunstmuseum Basel. SRF

Das ist auch beim Werk der südafrikanischen Künstlerin Tracy Rose nicht anders: Zwölf animierte Frauenstereotypen, darunter eine Meerjungfrau, ein Playboy Bunny oder Pippi Langstrumpf, sitzen an einem Tisch. Die Abbildung erinnert hinsichtlich der Form an das bekannte Abendmahl-Gemälde von Leonardo Da Vinci. Die weibliche Tafelrunde ist eine spöttische Darstellung der stereotypisierten Frau in der Gesellschaft.

Zu vielen Einblicken gesellt sich am Ende der Ausstellung ein Ausblick. Ein Fenster zum Rhein – inmitten einer gross aufgemalten Vagina. «Fun Feminism» eben.

Rotes Fenster inmitten einer gezeichneten Vagina
Legende: Ausblick à la «Fun Feminism» im Kunstmuseum Basel. SRF

Gesichter & Geschichten, 2.11.2022, 18:35 Uhr ; 

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