Auf dem Friedhof Hörnli gibt es viel Leben: Tiere, die vom nahe gelegenen Wald auf den Friedhof kommen, um sich an den Gräbern zu bedienen, sprich den Blumenschmuck zu fressen. Weil der Rehbestand in den vergangenen Jahren zugenommen hat, wollen die Behörden nun aber einzelne Tiere abschiessen. Unter anderem gehe es auch darum, Kosten zu sparen, denn die abgefressenenen Gräber müssen die Angestellten der Stadtgärtnerei neu bepflanzen, was jährlich um die 100'000 Franken koste.
Tierschützer will Problem «ohne Gewalt lösen»
Eine Nachricht, die den Basler Tierschützer Olivier Bieli aufschreckte. Kurz nach Bekanntwerden des geplanten Abschusses verschickte er eine Medienmitteilung, in welcher er forderte, auf das «Reh-Massaker auf dem Basler Friedhof Hörnli» zu verzichten. Gegenüber dem «Regionaljournal Basel» von Radio SRF sagt er, er sei grundsätzlich gegen den Abschuss von Tieren: «Und in diesem Fall ist es besonders absurd, weil sich die Rehe schon vor Jahrzehnten auf dem Friedhof eingenistet haben.»
Man könne alternativ die Bepflanzung ändern, sodass die Tiere keine Leckerbissen mehr vorfänden oder einen «Teil der Herde umsiedeln». Bieli startete eine Onlinepetition, in welcher er die Behörden auffordert, keine Rehe abzuschiessen und stattdessen nach alternativen Lösungen zu suchen. Übers Wochenende haben über 5'000 Personen diese Petition unterschrieben.
Olivier Bieli machte in den vergangenen Jahren vor allem an der Fasnacht auf sich aufmerksam. Zusammen mit Gleichgesinnten setzt er sich vehement dagegen ein, dass Pferde an der Basler Fasnacht eingesetzt werden und demonstrierte gegen Chaisen mit Pferden. Auch gegen Tiertransporte setzt er sich zur Wehr und demonstriert regelmässig vor dem Schlachthof in Basel.