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Gesundheit im Alltag Ist tägliche Bewegung wirklich nötig, Ursula Meier Köhler?

Viele Menschen bewegen sich zu wenig. Personen mit Bürojob gehören oft dazu sowie rund 30 Prozent der Seniorinnen und Senioren, sagt Ursula Meier Köhler. Die «Vorturnerin der Nation» erklärt im Interview, weshalb sie sich so stark für mehr Bewegung im Alltag einsetzt und wie sich diese umsetzen lässt.

Ursula Meier Köhler

Bewegungstherapeutin und Fachspezialistin Sturzprävention

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Ursula Meier Köhler wurde durch die Sendung «Bliib fit – mach mit!» einem breiten Publikum bekannt. In dieser Sendung motiviert sie Menschen dazu, im Alltag aktiv zu bleiben. Sie ist Fachspezialistin Sturzprävention bei der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU).

SRF: Frau Meier Köhler, welche Vorteile hat regelmässige körperliche Aktivität?

Ursula Meier Köhler: Bewegung verbessert Stabilität, Kraft, Gleichgewicht und Koordination. Diese Faktoren sind entscheidend, um im Alltag sicher und unabhängig zu bleiben.

Man muss aktiv dafür sorgen, in Bewegung zu bleiben, besonders wenn man einen Bürojob hat.

Darüber hinaus hat körperliche Aktivität auch positive Auswirkungen auf die Psyche. Bewegung kann das Wohlbefinden steigern und dazu beitragen, depressive Verstimmungen zu reduzieren.

Welche Tipps haben Sie für Menschen mit einem überwiegend sitzenden Bürojob?

Es ist wichtig, regelmässig aufzustehen und sich zu bewegen. Kleine Bewegungen und Übungen zwischendurch können helfen, die negativen Auswirkungen des Sitzens zu reduzieren. Man sollte bewusst Pausen einlegen und Bewegung in den Alltag integrieren, sei es durch Spaziergänge oder einfache Dehnübungen.

Wie beeinflusst Ihr eigener Bürojob Ihre Bewegung?

Da ich viel sitze, gehe ich oft nach draussen. Ich versuche aber auch am Schreibtisch zwischen Stehen und Sitzen zu wechseln. Man muss aktiv dafür sorgen, in Bewegung zu bleiben, besonders wenn man einen Bürojob hat.

Was hat Sie dazu motiviert, die Sendung «Bliib fit – mach mit!» ins Leben zu rufen?

Die Idee entstand während der Coronazeit, als viele Menschen zu Hause bleiben mussten. Mir war es wichtig, gerade den älteren Menschen eine Möglichkeit zu bieten, sich dennoch zu bewegen. Die Sendung war nie dazu gedacht, einen Fitness-Hype auszulösen, sondern sollte Freude an der Bewegung vermitteln und die Menschen in Bewegung halten.

Wie kreieren Sie die Übungen für die Sendung?

Die Inspiration ziehe ich aus verschiedenen Disziplinen wie Yoga, Tai-Chi und Bewegungstherapie. Ich lege Wert darauf, dass die Übungen abwechslungsreich sind und sowohl die körperliche als auch die mentale Gesundheit fördern.

Was sind die grössten Herausforderungen bei der Gestaltung Ihrer Sendung?

Eine der grössten Herausforderungen ist es, die Übungen so zu gestalten, dass sie sowohl sicher als auch effektiv sind. Da ich die Teilnehmer nicht sehe, muss ich stets betonen, dass sie auf ihren eigenen Körper hören und sich nicht überfordern sollen.

Bewegung sollte als tägliche Routine gesehen werden, ähnlich wie Zähneputzen.

Ausserdem versuche ich, die Übungen einfach zu halten, damit sie für jeden machbar sind und in eine regelmässige Routine eingebaut werden können.

Was möchten Sie den Menschen grundsätzlich mitgeben?

Ich möchte dazu beitragen, dass die Leute ihren Körper spüren und sich darin wohlfühlen. Bewegung sollte als tägliche Routine gesehen werden, ähnlich wie Zähneputzen.

Das Gespräch führte Rachel Spirig Oehninger.

Gesichter & Geschichten, 9.8.2024, 18:35 Uhr ; 

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