Bei der Fussball-EM in Deutschland hat es trotz beherztem Auftritt nicht geklappt. Jetzt gibt es aber ein (ganz) kleines Trostpflaster: Beim Einstreichen von Sonnenschutzmittel reicht es für den Finaleinzug – wo wir uns allerdings knapp von den Österreichern geschlagen geben müssen. Ausgerechnet.
Die repräsentative Umfrage des Marktforschers Yougov wurde im Auftrag des Onlinehändlers Galaxus durchgeführt. Befragt wurden knapp 2600 Menschen in mehreren europäischen Ländern.
Deutsche Sonnencreme-Muffel
Ob beim Baden, beim Wandern oder sonst im Freien: Für neun von zehn Personen ist der Sonnenschutz hierzulande wichtig. Zwischen 9 und 15 Prozent der Befragten geben an, sich immer einzucremen.
90 Prozent der Menschen in der Schweiz dürften sich demnach eine Frage stellen: Wie kommt jemand auf die Idee, sich «einfach so» in die brütende Sonne zu legen? Antworten darauf lassen sich in unserem nördlichen Nachbarland finden. Denn die Deutschen sind laut der Umfrage die grössten Sonnencreme-Muffel Europas.
Igitt…
Mit der sprichwörtlichen deutschen Gründlichkeit ist es beim Sonnenbaden nicht weit her. Besonders vielen Befragten ist es schlicht zu aufwendig, sich einzucremen.
In Italien geben viele Sonnenhungrige an, dass sie schneller braun werden wollen. In Frankreich will man sich das Geld für die teuren Lotionen sparen und in Österreich dominieren gesundheitliche Bedenken.
Wer Sonnenschutzmittel verwendet, greift am häufigsten auf Sonnencremes zurück. Sonnensprays folgen an zweiter Stelle. Beliebt sind Tagescremes mit Lichtschutzfaktor (LSF): Ein Fünftel der Befragten hat diese im Spiegelschrank stehen. Die meisten Europäerinnen und Europäer setzen auf Produkte mit LSF 30 bis 50.
Das Geschäft mit Sonnenschutzmitteln ist ein Milliardenmarkt. Weltweit werden damit jährlich 15 Milliarden Franken umgesetzt – Tendenz steigend. In der Schweiz gibt jede und jeder pro Jahr etwas mehr als 14 Franken für Sonnencreme aus.
Die Forschung tüftelt derzeit an Cremes, die sich leichter anfühlen und weniger kleben; auch sollen Kosmetika wie Lippenstift und Augen-Make-up mit UV-Filter gekoppelt werden.
Wer hat's erfunden?
Industrielle Sonnencreme gibt es bereits seit den 1920er-Jahren. Eine Tochterfirma des deutschen Pharmakonzerns Bayer lancierte in den 1930ern eine Sonnencreme. Auch der Kosmetikkonzern L’Oréal brachte schon früh eigene Produkte auf den Markt.
Als dritte heute noch bekannte Marke trat Piz Buin auf den Plan: Ein österreichischer Chemiestudent verbrannte sich beim Wandern das Gesicht – und schritt zur Tat. Der schmerzhafte Ausflug sollte sich zumindest kommerziell lohnen. Marktführer ist heute allerdings Nivea.