Der niederländische Satiriker Arjen Lubach trifft mit einer Disney-Parodie den Nerv der Zeit. In «Das neue Disney» werden Klassiker wie «Aladdin» oder «Bambi» zu Spiegeln der amerikanischen Regierung um Donald Trump: Aladdin wird bei der Einreise gestoppt, Anna bezweifelt in «Frozen» den Klimawandel, Bambis Mutter landet am Spiess.
Der 90-Sekunden-Clip verbreitet sich rasant auf Instagram, Youtube und Tiktok. Lubachs Arbeitgeber, der niederländische Sender RTL, meldet «fast 30 Millionen» Abrufe in vier Tagen. Plattformübergreifend ist das nicht verifizierbar, das Video ist jedoch international in zahlreichen Medien präsent.
Lubach ist mit viralen Parodien vertraut. 2017 lancierte seine damalige Show «Zondag met Lubach» das Video «America First – Netherlands Second». Eine Reaktion auf Donald Trumps Wahlkampfparole «America First». Es wurde millionenfach geteilt und löste weltweit Nachahmungen aus.
Die Schweizer Version «America First, Switzerland Second» von «Deville» wurde damals zu einer der weltweit erfolgreichsten Adaptionen mit über 13 Millionen Aufrufen alleine auf Youtube.
Mit Lubachs neustem Streich solidarisiert er sich nun mit seinem amerikanischen Kollegen, so wie das bereits sämtliche Hosts der verbleibenden Late-Night-Shows im US-Fernsehen in ihren Sendungen taten. John Oliver etwa nennt die Suspendierung ein «Frühwarnzeichen» für die Redefreiheit. Eine Sorge, die seit dem Eklat von immer grösseren Teilen der Gesellschaft geteilt wird.
Ich finde es grossartig, dass Colbert gefeuert wurde. Sein Talent war noch geringer als seine Einschaltquoten. Ich habe gehört, Jimmy Kimmel soll der Nächste sein.
Ins Rollen kam diese aufkeimende Debatte mit der Einstellung der Sendung «The Late Show with Stephen Colbert» im Juli 2025. Wie Jimmy Kimmel, äussert sich auch Colbert in seiner Sendung oft kritisch gegenüber Donald Trump.
Letzterer hatte in der Vergangenheit bereits mehrfach auf Social Media die Absetzung der «talentfreien Late-Night-Moderatoren» gefordert. Zur Absetzung Colberts schrieb er: «Ich finde es grossartig, dass Colbert gefeuert wurde. Sein Talent war noch geringer als seine Einschaltquoten. Ich habe gehört, Jimmy Kimmel soll der Nächste sein.»
Die Abhängigkeit von Disney & Co
Teile der Gesellschaft befürchten nun, dass sich Konzerne künftig zunehmend Donald Trumps persönlichen Forderungen beugen, um sich damit die Gunst der US-Behörden zu sichern.
Die Besitzer der jeweiligen Sender – wie der Disney-Konzern im Fall von ABC – benötigen die Zustimmung der Behörden zur Durchführung grösserer unternehmerischer Schritte, wie beispielsweise Fusionen.
Nach der neuerlichen Ankündigung des Senders ABC, «Jimmy Kimmel Live!» auf unbestimmte Zeit vom Sender zu nehmen, doppelte Trump nach: «Damit bleiben Jimmy (Fallon) und Seth (Meyers), zwei totale Verlierer, bei Fake News NBC. Auch ihre Einschaltquoten sind miserabel. Mach es, NBC!!!»
Ob und wann Jimmy Kimmel zurückkehren wird, ist noch offen. Zu einer potenziellen Einstellung weiterer Late-Night-Sendungen ist aktuell nichts bekannt.