Wenn beide Elternteile arbeiten, ist die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ein Balanceakt. Im Thurgauer Grossen Rat ist man sich einig, dass man die Vereinbarkeit fördern soll. Doch uneinig ist man sich, wie man das tun soll.
Steuerabzug für Familien
Ein Vorschlag der CVP wurde am Mittwoch im Grossen Rat behandelt: Der Steuerabzug für Kinderbetreuungskosten soll von 4000 auf 10'100 Franken erhöht werden. Das heisst: Unter dem Strich zahlt man weniger Steuern. So würde die Vereinbarkeit von Beruf und Familie gefördert werden und sei besser vereinbar. Das sei bei diesem Steuerabzug wichtig, denn hier sei der Kanton Thurgau schweizweit an zweitletzter Stelle.
SVP und Grüne dagegen
Diese Argumente konnten nicht alle nachvollziehen. Die Grünen und die SVP lehnten den Vorstoss ab. Die Grünen fanden den Abzug ungerecht, weil er nur gutverdienende Eltern entlasten würde. Und die SVP fand durch die Subventionierung von Krippen würde die Fremdbetreuung schon stark gefördert.
Vorstoss erfolgreich
Doch die Mehrheit des Rates sah dies anders und unterstützte die Motion mit 72 gegen 45 Stimmen. Die Regierung muss nun eine Vorlage ausarbeiten. Das ist im Sinn der Regierung, die den Vorstoss unterstützt hatte. Und zwar nicht nur, weil er die Vereinbarkeit von Beruf und Familie unterstütze, sondern auch weil er den Fachkräftemangel bekämpfe, so der zuständige Regierungsrat Jakob Stark.