- Am frühen Montagmorgen ist in Essen ein Wohnkomplex mit 39 Wohnungen völlig ausgebrannt.
- Der Schaden liege in zweistelliger Millionenhöhe, teilte der Chef des Eigentümerunternehmens Vivawest mit.
- Am Tag nach dem Grossbrand beginnt die Schadensaufnahme – dabei hilft ein neuer Polizeiroboter. Die Brandursache ist nach wie vor unklar.
Der betroffene Wohnkomplex muss nach dem verheerenden Grossbrand komplett abgerissen werden. Dies teilte Uwe Eichner, Chef von Vivawest, bei einer Pressekonferenz in Essen mit. Abriss und Sanierung der Brandstelle inklusive der darunterliegenden Tiefgarage seien sehr langwierig. Um Aussagen zur Brandursache machen zu können, müssten Sachverständigengutachten abgewartet werden.
Roboter untersucht einsturzgefährdetes Haus
Bei der Erkundung der Brandstelle kam am Dienstagmittag auch ein vierbeiniger Polizeiroboter zum Einsatz: Der 35 Kilogramm schwere Laufroboter war erst vor wenigen Wochen bei einem Termin mit NRW-Innenminister Herbert Reul in Duisburg vorgestellt worden. Er untersuchte mit Kameras und Sensoren das einsturzgefährdete Haus, das weiterhin nicht betreten werden darf.
Keine Unregelmässigkeiten beim Bau
Es gebe nach Studium der Bauakten keinerlei Hinweise für Unregelmässigkeiten oder Pfusch beim Bau des 2015 fertiggestellten Hauses, betonte der Essener Ordnungsdezernent Christian Kromberg. «Sowohl im Baugenehmigungsverfahren als auch bei der Bauabnahme hat es keine Schwierigkeiten gegeben. Wir können und müssen zum jetzigen Zeitpunkt davon ausgehen, dass alles korrekt gelaufen ist», sagte der Essener Dezernent.
Wir können und müssen zum jetztigen Zeitpunkt davon ausgehen, dass alles korrekt gelaufen ist.
Die Brandopfer seien entweder privat untergekommen oder mit Wohnungen und Hotelzimmern auf Kosten von Vivawest versorgt worden. «Keiner war obdachlos», sagte Kromberg. Die Stadt ermögliche es den Betroffenen, verbrannte Ausweise und Papiere unbürokratisch, das heisst ohne Termin und ohne Kosten, wiederzubeschaffen. In der Stadt seien bereits rund 100'000 Euro Spenden für die Betroffenen gesammelt worden, sagte eine Sprecherin.