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Akinwumi Adesina stellt sich wieder zur Wahl
Aus SRF 4 News aktuell vom 25.08.2020. Bild: Imago
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Afrikanische Entwicklungsbank Akinwumi Adesina stellt sich zur Wiederwahl

Der Nigerianer Adesina will weitere fünf Jahre der AfDB vorsitzen. In den letzten Monaten wurde aber Kritik an ihm laut.

Darum geht es: Am Donnerstag wählt die Afrikanische Entwicklungsbank (AfDB) ihren Präsidenten. Die Bank ist eine der zentralen Stützen für Grossprojekte auf dem ganzen Kontinent. Sie gibt etwa Kredite für Strassen, aber auch für die Schulbildung. Seit 2015 hält der Nigerianer Akinwumi Adesina das Amt inne. Nun will er sich für eine zweite Amtszeit wählen lassen. In den letzten Monaten wurde Kritik an ihm laut. Wirklich fürchten vor einer Nichtwahl muss er sich aber trotzdem nicht. Es gibt keine Gegenkandidatin und keinen Gegenkandidaten.

Das wird dem Präsidenten vorgeworfen: Whistleblower aus dem Innern der Bank haben sich Anfang Jahr zu Wort gemeldet und gesagt, dass unter Adesina nigerianische Mitarbeiter bevorzugt würden. Zudem fliesse zu viel Geld für Abfindungszahlungen und Verträge. Diese Vorwürfe wurden durch eine interne Untersuchung entkräftet. Auf Druck der USA wurde eine zweite, externe Untersuchung eingeleitet. Ende Juli kam auch diese zum Schluss, dass kein Fehlverhalten von Adesina feststellbar ist.

Trump und Adesina
Legende: US-Präsident Donald Trump warf dem nigerianischen Banker Korruption und Amtsmissbrauch vor. Bild: Trump und Adesina beim G7-Gipfel in Taormina, im Mai 2017. Keystone

Das unterscheidet die AfDB von der Weltbank: Der entscheidende Unterschied ist, dass bei der AfDB die afrikanischen Staaten die Mehrheit der Stimmen besitzen. Insofern ist es eine Bank «von Afrika für Afrika». Die Finanzierung erfolgt mehrheitlich aus dem Westen. Die AfDB hat etwas andere Prioritäten als die Weltbank. Sie setzt den Fokus etwa vermehrt auf Infrastrukturprojekte wie länderübergreifende Stromnetze, Strassen und Brücken, die Länder miteinander verbinden – auch mit dem Ziel, den afrikanischen Binnenhandel zu stärken. Die Entwicklungsbank leiht pro Jahr rund zehn Milliarden Franken aus – etwa halb so viel wie die Weltbank.

Sicherheit und Transparenz: Die AfDB besitzt eine grosse Kapitalbasis von 208 Milliarden US-Dollar und hat ein AAA-Rating, also die höchstmögliche Bonitätseinstufung. Dies, weil ein grosser Teil der Kapitalbasis von europäischen Staaten, der Schweiz und den USA stammt – Länder, die selbst ein AAA-Rating haben. Das ermöglicht der afrikanischen Entwicklungsbank wiederum die Vergabe günstiger Kredite. Im Direktorium sind Staaten aus Afrika und aus dem Westen vertreten. Damit soll Transparenz hergestellt werden: Viele Mitgliedsländer sind am Hauptsitz in Abidjan an der Elfenbeinküste vertreten und haben einen Einblick in das, was innerhalb der Bank läuft.

Schweiz ist wichtige Geldgeberin: Die Schweiz teilt sich mit Deutschland einen Sitz in der Direktion. 1.5 Prozent des Kapitals der Afrikanischen Entwicklungsbank stammt aus der Schweiz. Damit gehört sie zu den 20 wichtigsten Geldgebern der AfDB. Sie setzt in der Entwicklungszusammenarbeit mit Afrika auf zwei verschiedene Konzepte: Einerseits arbeitet sie mit Partnerorganisationen und Hilfswerken projektorientiert zusammen. Andererseits unterstützt sie die Weltbank und verschiedene Entwicklungsbanken, wo Länder Kredite beantragen und selbst bestimmen können, welche Projekte sie realisieren wollen.

SRF 4 News, 25.8.2020, 7.15 Uhr;

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