- Die EU will weniger bürokratischen Aufwand für Agrarbetriebe und so die europäische Landwirtschaft stärken.
- Die EU-Kommission schätzt, dass dadurch jährlich ein Aufwand im Wert von bis zu 1.6 Milliarden Euro eingespart werden kann.
- Damit die neuen Regeln in Kraft treten können, braucht es noch die Zustimmung der EU-Staaten und des Parlaments.
Landwirte in der EU sollen künftig weniger Papierkram erledigen müssen. Darauf verständigten sich Unterhändler der EU-Staaten und des Europaparlaments bei Verhandlungen in Brüssel.
Zudem soll es in Zukunft weniger Kontrollen vor Ort sowie mehr Geld für kleine Betriebe geben, wie die dänische Ratspräsidentschaft mitteilte.
Mehr Fördermittel für Biobetriebe und Krisenfälle
Die Bedingungen, um Fördermittel zu erhalten, sollen insbesondere für Biobetriebe einfacher werden. Bäuerinnen und Bauern sollen zudem bessere Möglichkeiten erhalten, um sich gegen Risiken abzusichern.
Darüber hinaus sollen Mitgliedsstaaten in Krisenfällen, etwa bei Naturkatastrophen oder extremem Wetter, Zahlungen an Landwirte und Landwirtinnen leisten dürfen. Damit soll sichergestellt werden, dass die Betroffenen ihre Arbeit fortsetzen können, hiess es.
EU-Kommission hatte Vereinfachungspaket vorgeschlagen
Grundlage der Verhandlungen war ein Vorschlag der EU-Kommission vom Mai. Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Landwirtschaft zu stärken. Durch eine einfachere EU-Agrarförderung sollen Betriebe nach Angaben der Behörde jedes Jahr Aufwand im Wert von schätzungsweise bis zu 1.6 Milliarden Euro sparen können. Nationale Behörden sollen rund 200 Millionen Euro sparen können.
Schon im vergangenen Jahr waren nach Bauernprotesten in der EU Erleichterungen für Landwirte beschlossen worden. Damals wurde eine Lockerung von Umweltauflagen ermöglicht, kleinere Betriebe wurden von Kontrollen befreit. In mehreren Ländern organisierten Landwirte Proteste. Unter anderem beklagten sie zu viel Bürokratie.
Die Einigung muss nun noch von den EU-Staaten und vom Europaparlament formell angenommen werden.