- US-Präsident Donald Trump darf kurz vor der WM-Auslosung den Fifa-«Friedenspreis» entgegennehmen.
- Offiziell ist nicht bekannt, nach welchen Kriterien und durch wen die Entscheidung für den Preisträger getroffen wird.
- Eine Koalition von Menschenrechtsorganisationen, Gewerkschaften und Fangruppen werfen der Fifa unter anderem mangelnde Transparenz bei der Vergabe ihres Preises vor.
Trump habe «unerschütterlichen Einsatz für den Frieden auf der ganzen Welt» gezeigt, lobte Infantino in Washington und überreichte Trump eine Goldmedaille, ein Zertifikat und den Friedenspokal, eine goldene Weltkugel, die von mehreren Händen getragen wird.
Trump sprach von einer der «grössten Ehren meines Lebens». Im Kongo habe er Millionen Leben gerettet, in vielen anderen Ländern Kriege beendet oder verhindert, betonte er.
Infantino hatte den Friedenspreis erst vor einem Monat ins Leben gerufen. Mit der Auszeichnung «Fussball vereint die Welt» sollen künftig jährlich Menschen geehrt werden, die sich in besonderer Weise für Frieden und Völkerverständigung engagieren.
Trumps Kritiker und Menschenrechtsgruppen wiederum monierten, der US-Präsident habe keinen Preis verdient. Der ehemalige Fussballer Evan Whitfield, Vorsitzender der Human Rights Soccer Alliance, sagte: «Viele von uns Amerikanern sehen unseren Präsidenten schlicht nicht als eines Friedenspreises würdig an. Präsident Trump sollte weder von der Fifa noch von irgendeiner anderen Organisation mit irgendeinem Friedenspreis ausgezeichnet werden.»
Zudem hatten Kritiker Infantino unterstellt, dass er die Auszeichnung extra für Trump ins Leben gerufen habe. Es gebe kein transparentes Verfahren, keine Nominierten, keine Jury, und sei offenbar auch für den Fifa-Rat neu gewesen, sagte die Direktorin von Human Rights Watch, Minky Worden, bei einer Pressekonferenz verschiedener Gruppen in Washington zwei Tage zuvor.