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Analyse veröffentlicht Chemiewaffen-Organisation bestätigt Nervengift bei Nawalny

  • Die Organisation für ein Verbot der Chemiewaffen (OPCW) hat bestätigt, dass der russische Kremlgegner Alexej Nawalny mit einem chemischen Nervengift der Nowitschok-Gruppe vergiftet wurde.
  • Spuren von verbotenen chemischen Stoffen seien in Nawalnys Blut und Urin gefunden worden.
  • Der Generaldirektor der OPCW, Fernando Arias, bezeichnet die Ergebnisse als «äusserst besorgniserregend».

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Nawalny will zurück nach Russland
aus Echo der Zeit vom 25.09.2020. Bild: Keystone
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 38 Sekunden.

Die Ergebnisse der von der OPCW beauftragten Referenzlabore stimmten mit den Ergebnissen überein, die bereits durch Speziallabore in Deutschland, Schweden und Frankreich erzielt worden seien, sagte der Sprecher der Deutschen Bundesregierung, Steffen Seibert, in Berlin.

Die Regierung in Deutschland prüft den Angaben zufolge derzeit den Bericht der OPCW zu der Analyse. Über die nächsten Schritte werde es in den kommenden Tagen im Exekutivrat der Kontrollbehörde und im Kreis der EU-Partner einen engen Austausch geben.

Jeder Einsatz von Chemiewaffen ist ein gravierender Vorgang und kann nicht ohne Konsequenzen bleiben.
Autor: Steffen Seibert Sprecher der Deutschen Regierung

Auch auf der Tagung des Exekutivrates in Den Haag äusserten sich Vertreter besorgt. «Jeder Einsatz einer verbotenen Chemiewaffe ist für alle ein Anlass grosser Sorge», erklärte der Vertreter Grossbritanniens. Russland wurde aufgefordert, den Fall umfassend zu untersuchen.

Russland: Schlussfolgerungen «voreingenommen»

Kritik an der OPCW-Analyse kam aus Russland. Der Aussenpolitiker Leonid Sluzki sagte der Agentur Interfax zufolge, die Schlussfolgerungen seien politisch voreingenommen. «Sie bestätigen lediglich das, was die Organisatoren der grössten russenfeindlichen Provokation mit dem Namen Nawalnys hören wollten.»

Fall Nawalny

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Nawalny war am 20. August während eines Inlandsflugs in Russland zusammengebrochen. Nach einer Notlandung in der sibirischen Stadt Omsk wurde er zur weiteren Behandlung nach Berlin gebracht. Der 44-Jährige hat das Krankenhaus mittlerweile verlassen und unterzieht sich in der deutschen Hauptstadt einer Reha-Massnahme. Der Oppositionelle ist einer der schärfsten Kritiker des russischen Präsidenten Wladimir Putin.

Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union wollen sich bei ihrem nächsten Gipfel in der kommenden Woche erneut mit dem Fall befassen. Dann könnte es auch um eine gemeinsame Reaktion der 27 Mitgliedstaaten gehen.

SRF 4 News, 6.10.2020, 18:00 Uhr;

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