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«Aufrüstung kann die Welt gefährlicher machen»
Aus HeuteMorgen vom 25.04.2022. Bild: Reuters
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Angst um die Sicherheit Wird die Welt durch Aufrüstung friedlicher oder gefährlicher?

Die weltweiten Militärausgaben sind so hoch wie noch nie. Erstmals sind sie im letzten Jahr über die Marke von zwei Billionen Dollar gestiegen. Das geht aus dem Bericht des Stockholmer Friedensforschungsinstituts Sipri hervor. Die Friedensforscherin Dana Landau schätzt die Entwicklung ein.

Dana Landau

Dana Landau

Friedensforscherin

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Landau ist Friedensforscherin und Lehrbeauftragte an der Universität Basel. Sie ist Senior Researcher im Mediationsteam und Lead Researcher im Projekt International Peacemaking in Pursuit of a ‹Good Peace› (2021-2024) von swisspeace. Landau hat einen Doktortitel von der University of Oxford, Abteilung für Politik und internationale Beziehungen.

SRF News: Macht die Zunahme der Militärausgaben die Welt friedlicher oder gefährlicher?

Dana Landau: Man weiss aus der Geschichte und auch aus der Theorie, dass es sehr gut möglich ist, dass es die Welt gefährlicher macht. Und zwar hat das mit dem Sicherheitsdilemma zu tun: Die Staaten rüsten auf, um mehr Sicherheit oder Stabilität zu generieren – weil sie sich unsicher fühlen.

Die Staaten rüsten auf, weil sie sich unsicher fühlen.
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Das Dilemma besteht darin, dass die Aufrüstung der einen Staaten wiederum bei anderen Staaten oder Regionen zum Gefühl fehlender Sicherheit führt. Das wiederum hat ein Wettrüsten zur Folge. Was also mit dem Ziel getätigt wurde, mehr Stabilität zu schaffen, kann durchaus für mehr Instabilität sorgen.

Die Gefahr ist offenbar gross – schon vor dem Angriff Russlands auf die Ukraine haben die weltweiten Rüstungsausgaben zugenommen.

Genau. Das alles hat sich schon vor der russischen Invasion in die Ukraine angebahnt. Es ist ein Trend, der schon länger da ist und sich jetzt offensichtlich weiter in diese Richtung bewegt. Aus Sicht der Friedensforschung ist das besorgniserregend.

Überdenken jetzt auch bislang eher pazifistisch gesinnte Länder ihre Haltung und setzen künftig auf eine stärkere Armee?

Das ist sehr wahrscheinlich. In gewissen Fällen haben wir das direkt nach der Invasion der Ukraine schon gesehen. So will Deutschland bekanntlich zusätzlich 100 Milliarden Euro in die Bundeswehr stecken. Doch auch in anderen Staaten laufen jetzt diese Debatten. Jene Seite, die schon immer für mehr Aufrüstung war, wurde durch diese Entwicklungen jetzt gestärkt.

 Das Gespräch führte Silvan Zemp.

Das Stockholmer Forschungsinstitut Sipri

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Sipri veröffentlicht jeweils Ende April einen jährlichen Bericht zu den Militärausgaben in aller Welt. Er gilt als die weltweit umfassendste Datensammlung dieser Art.

Die Friedensforscherinnen und Friedensforscher stützen sich dabei auf offizielle Regierungsangaben zum Verteidigungshaushalt und auf weitere Quellen und Statistiken – die Zahlen weichen deshalb traditionell von den offiziellen Angaben der Nato und einzelner Länder ab.

So rechnet das Sipri auch Aufwände für Personal, Militärhilfen sowie militärische Forschung und Entwicklung zu den Ausgaben hinzu.

SRF 4 News, 25.04.2022, 10:14 Uhr;

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