Mark Milley ist seit 2019 Generalstabschef. Er soll in Donald Trumps letzten Wochen im Amt Kontakt zu China aufgenommen haben – im Alleingang. Das zeigt ein neues Buch. Nun musste Milley vor dem US-Senat Red und Antwort stehen.
Die Republikaner in der Militärkommission griffen Milley dabei frontal an. Die Wut im Volk sei gross, und viele Soldaten und Soldatinnen fühlten sich verraten, sagte etwa Senatorin Marsha Blackburn.
An Zurechnungsfähigkeit gezweifelt
Der General steht wegen des kürzlich erschienen Enthüllungsbuchs schon länger unter Beschuss. Demnach soll der oberste General am Ende letzten Jahres direkte Gespräche mit China geführt haben, um eine mögliche militärische Eskalation zu verhindern. Milley habe an der Zurechnungsfähigkeit von Trump gezweifelt, heisst es im Buch.
Mark Milley bestätigte, dass er mit Peking telefoniert habe. Es sei aber nur darum gegangen, chinesische Ängste zu beschwichtigen. Und er habe in Absprache mit dem Verteidigungsminister gehandelt sowie im Sinne von Präsident Trump.
Er habe gewusst, dass der Präsident keinen Blitz-Angriff auf China plane. Doch die Tatsache, dass Milley mit der Presse gesprochen hat – und die Aussagen über Trumps Geisteszustand nicht dementiert, finden die Republikaner unerhört.
Auch Austin soll zurücktreten
Wie Senator Josh Hawley bei der Anhörung verdeutlichte, fordern seine Republikaner den sofortigen Rücktritt von Generalstabschef Milley, aber auch von Verteidigungsminister Loyd Austin – diesen machen die Republikaner für den chaotischen Rückzug aus Afghanistan verantwortlich.
Das Militär wird in den USA zum politischen Kampffeld. Und die Glaubwürdigkeit der Armeespitze ist angekratzt.