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Antwort auf US-Sanktionen Türkei reagiert mit eigenen Strafzöllen

  • Als Gegenmassnahme auf die US-Wirtschaftssanktionen verhängt die Türkei weitere Zölle auf amerikanische Produkte.
  • Sie heizt damit die Auseinandersetzung um den in der Türkei festgehaltenen US-Pastor Andrew Brunson weiter an.

Künftig dürfen 22 zusätzliche US-Produkte nur noch unter hohen Zollkosten in die Türkei exportiert werden. Bereits gestern hatte Erdogan als Reaktion auf eine Anhebung der Zölle durch die USA Sanktionen gegen den iPhone-Hersteller Apple angekündigt.

Für Autos aus den USA wird der Zollsatz auf 120 Prozent verdoppelt, wie das Amtsblatt «Resmi Gazete» berichtete. Bei alkoholischen Getränken wird er auf 140 und bei Tabak auf 60 Prozent angehoben. Auch für andere Waren gelten künftig höhere Zölle, darunter Kosmetika, Tabak, Papier, Reis und Kohle.

Tauziehen um US-Pastor

Hintergrund des Streits ist das Schicksal des in der Türkei wegen Terrorvorwürfen festgehaltenen US-Pastors Andrew Brunson. Türkische Ermittler werfen diesem Verbindungen zu dem in den USA lebenden Geistlichen Fethullah Gülen vor, der nach Darstellung der Regierung hinter dem Putschversuch vor zwei Jahren steckte.

Die USA fordern Brunsons sofortige Freilassung. Aus Frustration über mangelnde Fortschritte in den Verhandlungen hatte US-Präsident Donald Trump am Freitag Zölle auf die Einfuhr von türkischem Stahl und Aluminium stark erhöht. Erdogan sprach daraufhin von einem «Wirtschaftskrieg».

Der Kurs der türkischen Lira war am Freitag und am Montag abgestürzt. Am Dienstag und heute erholte sich der Kurs dank Zentralbankmassnahmen zwar leicht, doch die Unsicherheit um die wirtschaftliche Situation ist nach wie vor gross.

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