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Applaus und Pfiffe Trump an den US Open in New York ausgebuht

  • Präsident Donald Trump hat am Sonntag die US Open in New York besucht.
  • Er sah sich dort im Beisein des US-Sondergesandten Steve Witkoff und Finanzminister Scott Bessent das Final zwischen Carlos Alcaraz und Jannik Sinner an.
  • Pikant: Trump war als Gast von Rolex im Arthur Ashe Stadium und dies trotz der hohen Zölle, die er auf Waren aus der Schweiz, der Heimat des Uhrenherstellers, verhängt hat.

Schon bei Trumps Eintreffen wurde dieser mit einer Mischung aus Applaus und Pfiffen begrüsst, Buhrufe brandeten jeweils auf, wenn der US-Präsident auf Grossbildschirmen gezeigt wurde. Unmut gab es auch, weil der Match wegen der verschärften Sicherheitskontrollen beim Eingang mit mehr als einer halben Stunde Verspätung begann.

Keine Proteste zeigen

Laut US-Medienberichten hatten die Veranstalter des Turniers in Flushing Meadows Fernsehanstalten im Vorfeld aufgefordert, mögliche Proteste gegen den US-Präsidenten in ihren Übertragungen nicht zu zeigen.

Die Organisatoren versuchten während der TV-Übertragung, jedes mögliche Buhen gegen Trump zu vermeiden. So wurde während der US-Hymne der salutierende US-Präsident nur einige Sekunden gezeigt. Jede negative Reaktion auf Trumps Anwesenheit werde laut dem US-Tennisverband USTA nicht in der landesweiten Übertragung von ABC gezeigt – das entspreche gängiger Praxis. «Wir bitten unsere Medienpartner regelmässig, von der Darstellung von Zwischenfällen abseits des Spielfelds abzusehen», erklärte der Verband in einer Mitteilung.

Zwei Männer in Anzügen auf einer Tribüne bei einer Veranstaltung.
Legende: US-Präsident Trump sitzt neben dem US-Sondergesandten Steve Witkoff Keystone/BRIAN HIRSCHFELD

Dass der Präsident die Einladung von Rolex annahm, nachdem die Trump-Regierung drastische Zölle gegen die Schweiz verhängt hat, wollte das Weisse Haus nicht kommentieren. Der Präsident hat jedoch nur selten Bedenken, Grenzen zwischen politischem und aussenpolitischem Handeln sowie wirtschaftlichen Interessen seiner Familienfirma zu verwischen. Dazu gehört auch, dass er unermüdlich Kryptowährungsinteressen und Luxus-Golfanlagen im In- und Ausland mit seinem Namen bewirbt.

Trump salutierend.
Legende: Während der Hymne salutierte Trump. Links neben ihm steht Generalstaatsanwältin Pam Bondi und rechts sind Trumps Enkelin Arabella Kushner und sein Schwiegersohn Jared Kushner. Keystone/MANUEL BALCE CENETA

Rolex-CEO zeigt sich mit Trump

Am Freitag kündigte Trump an, dass die USA, wenn sie im Dezember 2026 Gastgeber des G20-Gipfels sind, die Grossveranstaltung auf seiner Anlage Trump National Doral in Südflorida austragen werden.

Trump war Stammgast an der US Open

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Trump hat den Grossteil seiner Inlandsreisen in seiner zweiten Amtszeit auf den Besuch grosser Sportveranstaltungen ausgerichtet, anstatt durchs Land zu reisen, um politische Ankündigungen zu machen oder grossen Kundgebungen abzuhalten.

Trump war einst ein Stammgast bei den US Open, ist aber seit September 2015 nicht mehr dort gewesen, nachdem er bei einem Viertelfinalspiel lautstark ausgebuht wurde.

Die Trump Organization verfügte früher über eine eigene US-Open-Suite direkt neben der TV-Kommentatorenkabine im Arthur Ashe Stadium, setzte sie aber 2017, im ersten Jahr von Trumps erster Amtszeit, aus. Trump wurde in Queens geboren, dem Austragungsort der US Open, und war jahrzehntelang Immobilienmogul in New York sowie später Reality-TV-Star. Vor seiner politischen Karriere besuchte er das Turnier regelmässig, sass abends meist oben in der Suite und wurde oft auf den Videowänden im Stadion gezeigt.

Das Herrenfinale zwischen dem als Nummer zwei gesetzten Carlos Alcaraz, einem 22-jährigen Spanier, und dem topgesetzten Titelverteidiger Jannik Sinner, 24, aus Italien, verfolgte er aus der Rolex-Suite. Er wurde auch von Rolex-CEO Jean-Frédéric Dufour in die Suite geleitet.

Zwei Männer in Anzügen stehen lächelnd in einer Loge.
Legende: Der US-Präsident wurde von Rolex-CEO Jean-Frédéric Dufour in die Loge begleitet. Keystone/BRIAN HIRSCHFELD

Neben Witkoff und Bessent nahmen auch die Pressesprecherin des Weissen Hauses, Karoline Leavitt, und die US-Generalstaatsanwältin Pam Bondi Platz in der Box des Schweizer Uhrenherstellers. Auch die Verwandtschaft durfte nicht fehlen: Arabella Kushner, Trumps Enkelin, und Schwiegersohn Jared Kushner waren ebenfalls im Stadion.

Dass ein amtierender Präsident die US Open besucht, ist seit Bill Clinton im Jahr 2000 nicht mehr vorgekommen, wenngleich Ex-Präsident Barack Obama und seine Frau Michelle 2023 zur Eröffnungsnacht erschienen.

SRF zwei, sportlive, 07.09.25, 20:00 Uhr ; 

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