Teheran hat es angekündigt: Es drohte, Schritt für Schritt gegen das Atomabkommen zu verstossen. Der erste Schritt ist nun getan, indem die Vorräte an niedrig angereichertem Uran die vereinbarte Limite von 300 Kilogramm überschreiten.
Der nächste Schritt könnte schon am Wochenende folgen, falls der Iran die Urananreicherung auf höhere Werte wieder aufnimmt, auf solche, wie sie zum Atombombenbau nötig sind. Teheran bestreitet zwar, das Abkommen zu verletzen, doch das entspricht einer äusserst eigenwilligen Lesart des Vertragstextes, der sich sonst niemand anschliesst.
Dass sich der Iran nun ins Unrecht versetzt, hat damit zu tun, dass die USA wieder massive Sanktionen verhängten und die übrigen Vertragsstaaten zu wenig tun können, um deren Wirkungen auf den Iran zu lindern.
Frust allenthalben
Die Reaktionen auf den iranischen Vertragsbruch fallen nun deutlich aus: Frustriert und schwer besorgt ist man in Berlin, Paris, London, am UNO-Sitz in New York, am EU-Sitz in Brüssel und ein bisschen sogar in Moskau. Teheran wird aufgefordert, seinen jüngsten Schritt rückgängig zu machen.
Tut das Regime das nicht sehr rasch, dürfte die Bereitschaft, dem Iran beim Umgehen der Sanktionen zu helfen, gegen Null sinken. Damit wäre das bereits schwer angeschlagene Atomabkommen bald ganz tot.
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