- Frankreichs Premierminister Sébastien Lecornu und seine Mitte-Rechts-Regierung haben beide Misstrauensvoten der Opposition überstanden.
- Nach dem Misstrauensantrag der Linkspartei fand im Anschluss auch ein separater Vorstoss von Marine Le Pens Rechtsnationalen keine Mehrheit.
- Für den Antrag des Rassemblement National (RN) stimmten nur 144 Abgeordnete. Für einen Sturz der Regierung wären 289 Stimmen nötig gewesen.
Der Antrag der Linkspopulisten erhielt zuvor 271 Stimmen und verfehlte damit ebenfalls die für einen Sturz der Regierung erforderlichen 289 Stimmen. Die seit Längerem andauernde politische Krise in Frankreich könnte sich nun vorerst beruhigen.
Regierung und Parlament können nun in die schwierigen Beratungen über einen Sparhaushalt einsteigen, den der Premier am Dienstag vorgelegt hatte. Auch über eine Reform des Rentensystems steht dann eine neue Debatte an.
Dem Misstrauensvotum waren bereits turbulente Wochen in der französischen Politik vorangegangen. Im Streit um einen Sparhaushalt scheiterte Lecornus Vorgänger François Bayrou, er verlor Anfang September eine Vertrauensfrage. Macron ernannte Lecornu zum Premier, der nach nur vier Wochen im Amt nach internem Streit hinschmiss, von Macron aber ins Amt zurückgeholt wurde.