- In der spanischen Metropole Barcelona haben nach Polizeiangaben 45'000 Menschen für die Abspaltung der Region Katalonien von Spanien demonstriert.
- Zu der Grosskundgebung am frühen Sonntagabend hatte die einflussreiche separatistische Organisation ANC (katalanische Nationalversammlung) aufgerufen.
Die ANC fordert, dass sich die drei für die Unabhängigkeit eintretenden Parteien auf die Bildung einer Regionalregierung einigen und so schnell wie möglich eine «Katalanische Republik» gründen. Die Separatisten hatten bei der Neuwahl im Dezember zum Ärger der Zentralregierung in Madrid wieder eine Mehrheit errungen.
Jedoch gestaltet sich die Regierungsbildung in der Krisenregion schwierig: Viele Spitzenpolitiker sitzen im Zuge des verbotenen Unabhängigkeitsreferendums vom vergangenen Oktober und einem daraus resultierenden Unabhängigkeitsbeschluss entweder im Gefängnis oder sind ins Ausland geflohen – so wie Ex-Regionalchef Carles Puigdemont.
Regierungsbildung verschoben
Das katalanische Parlament hatte am Freitag die für Montag geplante Sitzung zur Bildung einer neuen Regierung auf einen unbekannten Zeitpunkt verschoben. Ein Richter hatte zuvor den Antrag des Präsidentschaftskandidaten Jordi Sánchez auf vorübergehende Entlassung aus der U-Haft zur Teilnahme an der Sitzung abgelehnt.
Die spanische Regierung betrachtet die Bestrebungen nach einer Unabhängigkeit Kataloniens als verfassungswidrig.