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Bedrohter Urwald Abholzung des Amazonaswaldes geht auf Rekordniveau weiter

  • Die Abholzung des Regenwaldes in Brasilien hat im Monat Mai erneut zugenommen - den dritten Monat hintereinander und auf Rekordniveau.
  • Im Mai wurden laut den Daten des Nationalen Instituts für Weltraumforschung knapp 1200 Quadratkilometer des Amazonas-Regenwaldes gerodet, mehr als die Gesamtfläche Hongkongs.
  • Dies ist eine Steigerung um 41 Prozent im Vergleich zum Mai vergangenen Jahres.

Zudem wurde im Mai erstmals seit Beginn der Aufzeichnungen eine Fläche von über 1000 Quadratkilometern abgeholzt.

Der Anteil Brasiliens am Amazonasgebiet, das sich über neun brasilianische Bundesstaaten erstreckt und als wichtiger CO2-Speicher gilt, entspricht flächenmässig der Grösse Westeuropas. Dem südamerikanischen Land wird deshalb eine Schlüsselrolle beim Klimaschutz zugeschrieben. Der US-Klimabeauftragte John Kerry hatte Brasilien im Kampf gegen den Klimawandel und zum Erhalt des Amazonasgebiets zuletzt in die Pflicht genommen.

Trockenzeit beginnt erst

«Die vorläufigen Daten zur Abholzung verdeutlichen noch mehr, wie sehr eines der grössten Reservate der Biodiversität des Planeten Tag für Tag Risiken ausgesetzt wird», hiess es in einer Mitteilung von Greenpeace Brasilien.

Abholzung Regenwald mit Kettensäge
Legende: Im Mai wurden knapp 1200 Quadratkilometer des Amazonas-Regenwaldes gerodet, mehr als die Gesamtfläche Hongkongs. Keystone

Für die Klima-Denkfabrik «Observátorio do Klima» sind die Mai-Daten umso besorgniserregender, als die Trockenzeit im Amazonasgebiet erst beginnt: «Wenn sich die Tendenz in den kommenden zwei Monaten fortsetzt, könnte die Entwaldungsrate 2021 mit einem beispiellosen Hoch enden.» Die Rate bezieht sich auf den Zeitraum von August bis Juli.

Kritik an Bolsonaro

Beide Organisationen kritisierten auch Staatspräsident Jair Bolsonaro und Umweltminister Ricardo Salles, bei dem die Bundespolizei Hausdurchsuchungen wegen des Verdachts auf mutmasslichen illegalen Holzexport vornahm. Bolsonaro befürwortet die Öffnung Amazoniens für die wirtschaftliche Ausbeutung.

Ihm wird vorgeworfen, ein Klima geschaffen zu haben, in dem sich Farmer immer mehr zur Landnahme für agrarwirtschaftliche Nutzung ermutigt fühlen. Zugleich wurden Umwelt- und Kontrollbehörden geschwächt. Auch zerstört der illegale Goldabbau zunehmend indigene Gebiete. Er steht häufig am Beginn einer Kette, in der dann Holzfäller und Viehzüchter folgen.

SRF 4 News; 5.6.21; 7:30 Uhr ; 

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