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Fujimori ist nicht todkrank – deshalb bleibt er in Haft
Aus HeuteMorgen vom 04.10.2018.
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Begnadigung aufgehoben Alberto Fujimori soll wieder ins Gefängnis

  • Der Oberste Gerichtshof in Peru hebt die umstrittene Begnadigung des früheren Staatschefs Alberto Fujimori auf.
  • Es wurde die sofortige Verhaftung des Ex-Präsidenten angeordnet.
  • Um einer Verhaftung zu entgehen, wurde der 80-jährige Fujimori von seiner Familie in ein Spital in Lima gebracht.

Der Oberste Gerichtshof in Peru hat die Begnadigung des früheren Staatschefs Alberto Fujimori (1990-2000) aufgehoben und dessen sofortige Verhaftung angeordnet. Offenbar sei der peruanische Ex-Präsident nicht todkrank. Das Gericht kam zum Schluss, dass die Begnadigung nicht rechtens sei. Fujimori war Ende 2017 vom damaligen Präsidenten Pedro Pablo Kuczynski wegen seines schlechten Gesundheitszustands begnadigt worden.

Die Begnadigung löste damals einen Schrei der Entrüstung aus. Kuczynski wurde vorgeworfen, er habe Fujimori nur begnadigt um seine eigene politische Karriere zu retten. Fujimoris Tochter verfügt nämlich mit ihrer Partei über eine absolute Mehrheit im peruanischen Parlament. Ihr Ziel war es, Kuczynski abzusetzen.

Verhaftung verhindern

Der per Haftbefehl gesuchte peruanische Ex-Präsident Alberto Fujimori ist nach der Anordung des Gerichts von seiner Familie sofort in ein Spital gebracht worden. Der 80-Jährige fuhr am Mittwoch mit seinem Sohn Kenji Fujimori in einer Ambulanz zu einer Klinik in der Hauptstadt Lima, wie im Fernsehen zu sehen war. Man wolle so die Verhaftung Fujimoris verhindern, hiess es.

Gericht gibt Opfer-Familien recht

Der frühere Machthaber war wegen schweren Menschenrechtsverletzungen zu einer Haftstrafe von 25 Jahren verurteilt worden, die er jetzt weiter absitzen soll. Der Oberste Gerichtshof stufte die Begnadigung als verfassungswidrig ein. Der Ex-Präsident verbrachte bislang zehn Jahre im Gefängnis.

In seiner Amtszeit liess Fujimori Sicherheitskräfte rigoros gegen linke und angeblich subversive Kräfte vorgehen. Zudem wurde das Parlament entmachtet. Der Staat sah sich durch die Terrororganisation «Leuchtender Pfad» bedroht. Zudem wurden Zehntausende indigene Frauen zwangssterilisiert, um ihre Kinderzahl zu reduzieren. Sie wurden als Entwicklungshemmnis gesehen.

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