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Der Vatikan gibt den Tod von Benedikt XVI. bekannt
Aus Tagesschau vom 31.12.2022.
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Beisetzung im Vatikan Wie Benedikt XVI. seine letzte Ruhe findet

Trotz Flugverbotszone und Zehntausenden Gläubigen soll es eine schlichte Trauerfeier für den emeritierten Papst werden.

Im Vatikan ist detailreich geregelt, was zu tun ist, wenn ein Papst stirbt. Allerdings beziehen sich fast alle Vorschriften auf den Tod eines amtierenden Papstes. Mit den Trauerfeiern und der Beisetzung von Benedikt XVI. betritt der Vatikan protokollarisches Neuland.

Wann finden die Trauerfeierlichkeiten statt? Bereits am Montag wird der Leichnam des emeritierten Papstes im Petersdom aufgebahrt. Gläubige können dort Abschied nehmen. Die Basilika ist dazu am Montag von 9 bis 19 Uhr und am Dienstag und Mittwoch jeweils von 7 bis 19 Uhr geöffnet.

Am Donnerstag, 5. Januar, findet auf dem Petersplatz das Requiem, also die Totenmesse statt. Diesen Gottesdienst wird Papst Franziskus zelebrieren – dass ein Papst einen anderen beerdigt, ist ein Novum. Die Feier beginnt um 9:30 Uhr. 

Wo wird der Leichnam beigesetzt? Nach der Feier auf dem Petersplatz wird Benedikt in der Krypta des Petersdoms an der Seite etlicher anderer Päpste beigesetzt. Der Deutsche wollte an jener Stelle beigesetzt werden, wo Johannes Paul II. nach seinem Tod zunächst seine Ruhestätte gefunden hatte, ehe der Pole nach der Seligsprechung in eine Kapelle im Petersdom gebracht wurde.

Einige Sitzbänke aus Holz unter einem weissen Gewölbe.
Legende: Die Krypta des Vatikans, in der Benedikt XVI. beigesetzt werden soll. Die Krypten bestehen aus mehreren grossen unterirdischen Gewölben. Mehr als 20 der 164 päpstlichen Gräber im Petersdom befinden sich hier in der Nähe des Grabes des Apostels Petrus. Keystone/EPA

Wie aufwendig wird die Zeremonie sein? Benedikt XVI. hat sich vor seinem Tod für die eigene Trauerfeier eine schlichte Feier gewünscht. Das sagte der Sprecher des Heiligen Stuhls, Matteo Bruni, am Samstag. Das Requiem auf dem Petersplatz werde deshalb «feierlich, aber schlicht» sein. Für die Sicherheit wird während den Feierlichkeiten eine Flugverbotszone über dem Vatikan ausgerufen.

Wer wird zur Beerdigung anreisen? Spannend wird, welche politischen Würdenträger anreisen. Durch die jüngsten Entwicklungen rund um jahrzehntelange Missbrauchsskandale legte sich ein Schatten über das Leben und Wirken des früheren Papstes. Dies könnte manchen Politiker veranlassen, nicht nach Rom zu reisen.

Zwei offizielle ausländische Delegationen sind allerdings schon eingeladen: eine aus Benedikts Heimat Deutschland, von wo sich bereits Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier angekündigt hat; die andere aus Italien. Darüber hinaus werden viele Kardinäle – vor allem jene, die Benedikt selbst während seines Pontifikats in das Kardinalskollegium geholt hatte – in Rom anwesend sein.

Wie viele Gläubige werden erwartet? Gläubige können der Feier beiwohnen, ohne Eintrittskarten für die Veranstaltung erwerben zu müssen. Die Stadt Rom rechnet mit bis zu 60'000 Menschen, die an der Trauerfeier teilnehmen wollen. Das sagte der Präfekt der italienischen Hauptstadt, Bruno Frattasi, am Samstag laut Nachrichtenagentur Ansa. Von Montag bis Mittwoch, wenn Benedikts Leichnam im Petersdom öffentlich aufgebahrt ist, würden täglich bis zu 35'000 Menschen erwartet, sagte Frattasi.

Benedikt XVI. bat in Testament um Gebet für ihn

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Benedikt XVI. hat sich in seinem Testament bedankt, aber auch um Verzeihung gebeten. Er danke Gott, der ihm das Leben geschenkt und ihn durch vielerlei Wirrnisse hindurchgeführt habe, schrieb er in seinem geistlichen Testament, das der Vatikan am Samstagabend veröffentlichte.

Der Text datiert auf den 29. August 2006, als Benedikt bereits Papst war. «Betet für mich, damit der Herr mich trotz all meiner Sünden und Unzulänglichkeiten in die ewigen Wohnungen einlässt», bat der Vorgänger von Papst Franziskus.

Benedikt sprach auch von «dunklen und mühsamen Strecken» seines Weges, auf denen ihn der Herr gut geführt habe. «Alle, denen ich irgendwie Unrecht getan habe, bitte ich von Herzen um Verzeihung», schrieb er weiter. An seine Weggefährten richtete er die Forderung: «Steht fest im Glauben! Lasst euch nicht verwirren!»

SRF 4 News, 31.12.2022 , 11:00 Uhr;

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