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«Beispiellose Eskalation» Iran greift Israel aus der Luft an – das sind die Reaktionen

Prompt, deutlich und scharf fallen die Worte aus, die ranghohe Politiker nach der iranischen Attacke auf Israel an die Adresse von Teheran richten.

Der beispiellose Angriff des Irans auf Israel vergangene Nacht hat weltweit zu scharfen Verurteilungen und Aufrufen zur Zurückhaltung geführt. Die wichtigsten Reaktionen im Überblick:

UNO-Generalsekretär António Guterres hat die versuchten iranischen Luftschläge auf Israel verurteilt und zur Zurückhaltung aufgerufen. «Ich fordere alle Parteien auf, grösstmögliche Zurückhaltung zu üben, um jede Handlung zu vermeiden, die zu grösseren militärischen Konfrontationen an mehreren Fronten im Nahen Osten führen könnte», so Guterres  in einer Erklärung .

«Aufs Schärfte verurteilt» hat den Drohnen- und Raketenangriff auch die Europäische Union . Der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell kritisierte explizit eine «beispiellose Eskalation» und «eine ernsthafte Bedrohung der regionalen Sicherheit». EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen schrieb auf X: «Ich fordere den Iran und seine Stellvertreter auf, diese Angriffe unverzüglich einzustellen» und führte aus: «Alle Akteure müssen nun von einer weiteren Eskalation absehen und sich für die Wiederherstellung der Stabilität in der Region einsetzen.»

US-Präsident Joe Biden hat das Vorgehen Irans harsch kritisiert. Er habe im Gespräch mit dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu «Amerikas unerschütterliches Engagement für die Sicherheit Israels» bekräftigt.

«Kanada verurteilt diese Luftangriffe unmissverständlich», sagte der kanadische Premierminister Justin Trudeau in einer Erklärung und erklärte, er sei «solidarisch mit Israel». Das Vorgehen Teherans zeige «einmal mehr die Missachtung des iranischen Regimes für Frieden und Stabilität in der Region», meinte er.

Auch der deutsche Kanzler Olaf Scholz hat den Angriff verurteilt. «Mit dieser unverantwortlichen und durch nichts zu rechtfertigenden Attacke riskiert Iran einen regionalen Flächenbrand», liess sich Regierungssprecher Steffen Hebestreit nach der Ankunft des Kanzlers in der Wirtschaftsmetropole Chongqing zitieren, wo der SPD-Politiker seinen dreitägigen China-Besuch beginnt.

Der britische Premierminister Rishi Sunak schlug ähnliche Töne an: «Diese Angriffe bergen die Gefahr, die Spannungen zu verschärfen und die Region zu destabilisieren», heisst es in einer Erklärung. «Der Iran hat wieder einmal bewiesen, dass er darauf aus ist, in seinem eigenen Hinterhof Chaos zu säen.» Grossbritannien werde sich weiter für die Sicherheit Israels und aller regionaler Partner – «einschliesslich Jordaniens und des Irak» – einsetzen.

Frankreichs Aussenminister Stéphane Séjourné warnte eindringlich vor Konsequenzen. «Mit der Entscheidung zu einer solchen beispiellosen Aktion unternimmt der Iran den nächsten Schritt seiner destabilisierenden Aktionen und geht das Risiko einer militärischen Eskalation ein», schreibt er auf X.

Die italienische Regierung in Rom verfolge «aufmerksam und besorgt» die Situation nach dem Abschuss iranischer Drohnen gegen Israel, wie Aussenminister Antonio Tajani am Samstagabend auf X mitteilte.

Das saudi-arabische Aussenministerium rief «alle Parteien auf, äusserste Zurückhaltung zu üben und die Region und ihre Bewohner vor den Gefahren des Krieges zu bewahren». Während es seine «tiefe Besorgnis» über die «militärische Eskalation» in der Region zum Ausdruck brachte, forderte es in seiner Erklärung den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen auf, «seine Verantwortung für die Wahrung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit wahrzunehmen».

Das ägyptische Aussenministerium rief «zu maximaler Zurückhaltung» auf und gab an, «in direktem Kontakt mit allen Konfliktparteien zu stehen, um zu versuchen, die Situation einzudämmen».

China brachte über sein Aussenministerium seine «tiefe Besorgnis über die derzeitige Verschärfung (der Situation)» zum Ausruck und rief die betroffenen Parteien auf, «Ruhe und Zurückhaltung zu üben», um eine weitere Eskalation der Spannungen zu verhindern, so das chinesische Aussenministerium.

«Die Schweiz verurteilt die koordinierten Angriffe aus Iran gegen Israel aufs Schärfste», teilte schliesslich das Schweizer Aussendepartement auf X mit. Es appellierte in der Stellungnahme an alle Seiten, grösstmögliche Zurückhaltung zu üben. «Die Spirale der Eskalation muss sofort gestoppt werden.»

Krieg im Nahen Osten

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Die Konflikte in Israel, im Westjordanland und im Gazastreifen halten an. Hier finden Sie alle unsere Inhalte zum Krieg im Nahen Osten.

SRF 4 News, 14.04.2024, 7 Uhr ; 

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