Was ist Game-Boosting? Grob gesagt versteht man darunter die Möglichkeit, sich in einem Game von einem besseren Spieler oder einer besseren Spielerin helfen zu lassen. Gegen Bezahlung übernimmt diese Person die eigene Spielfigur und bringt sie auf ein höheres Level. Das bedeutet, man muss nicht stundenlang vor dem Computer sitzen, um selber besser zu werden, sondern man bezahlt einfach jemand anderes dafür.
Grobe Schätzungen gehen davon aus, dass die Boosting-Umsätze mit den drei beliebtesten Games über 100 Millionen Dollar ausmachen.
Wie geht das konkret? Es gibt Websites, die solche Boosting-Dienste anbieten. Sie vermitteln Spielerinnen und Spielern, die anstelle der eigentlich spielenden Person spielen. Theoretisch sei es auch denkbar, dass einmal KI diese Funktion übernehmen könnte, sagt SRF-Digitalredaktor Jürg Tschirren.
Lässt sich mit Game-Boosting Geld verdienen? «Grobe Schätzungen gehen davon aus, dass die Boosting-Umsätze mit den drei beliebtesten Games über 100 Millionen Dollar ausmachen», so der Digitalredaktor. Diese drei Games sind League of Legends, Overwatch und Dotha 2. Zum Vergleich: Der Umsatz der ganzen Gaming-Branche wird in diesem Jahr auf über 500 Milliarden Dollar geschätzt.
Ist Boosting in der Game-Szene beliebt? Bei passionierten Gamern sei es verpönt, sagt Digitalredaktor Jürg Tschirren. «Viel Zeit in ein Game zu investieren und seine Figur mit viel Ausdauer und Mühe besser zu machen, bringt in der Gamingszene viel soziales Prestige», so Tschirren weiter. Den Prozess abzukürzen und sich den Erfolg einfach zu kaufen, werde von den meisten Gamerinnen und Gamern – und auch von den Entwicklern der Spiele – gar nicht gern gesehen.
Nicht immer ist es ein Game-Entwickler, der dem Boosting auf die Schliche kommt. Manchmal wird es unfreiwillig auch von selbst klar.
Gibt es Strafen fürs Game-Boosting? In Südkorea ist es gesetzlich seit 2017 verboten, sich boosten zu lassen. Eine entsprechende Busse kann bis zu 17’800 Dollar betragen und man kann sogar bis zu zwei Jahre Gefängnis bekommen. Einige Spielentwickler verbieten Game-Boosting in ihren Nutzungsbestimmungen ausdrücklich und versuchen, «geboosteten» Spielfiguren technisch auf die Schliche zu kommen. Wird jemand dabei erwischt, kann sein Konto für eine bestimmte Zeit oder für immer gesperrt werden oder das Level der Figur wird einfach zurückgestuft.
Was hat Elon Musk damit zu tun? «Nicht immer ist es ein Game-Entwickler, der dem Boosting auf die Schliche kommt. Manchmal wird es unfreiwillig auch von selbst klar», sagt Digitalredaktor Jürg Tschirren. So sei es Elon Musk gegangen: «Er hatte in einem Spiel einen sehr hoch bewerteten Charakter. Doch als er das Spiel vor Publikum gespielt hatte, wurde schnell offensichtlich, dass er als Gamer nicht die nötigen Fähigkeiten hat.»