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Boykott weitet sich aus Unilever, Honda und Coca-Cola stoppen Facebook-Werbung

  • Facebook gerät wegen seines umstrittenen Umgangs mit rassistischen, hetzerischen und manipulativen Inhalten weiter unter Druck.
  • Der Konsumgüterriese Unilever und der Autobauer Honda gaben bekannt, in den USA vorerst keine Werbeanzeigen mehr beim Online-Netzwerk und seiner Tochter Instagram zu schalten.
  • Auch Coca-Cola kündigte an, alle Werbeaktionen in sozialen Netzwerken für mindestens 30 Tage auszusetzen.

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Aus dem Archiv: Facebook lässt umgekehrtes Dreieck nicht zu
Aus Tagesschau vom 19.06.2020.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 8 Sekunden.

Honda teilte mit, ein Zeichen gegen «Hass und Rassismus» zu setzen. Coca-Cola-CEO James Quincey erklärte: «Es gibt keinen Platz für Rassismus in der Welt und es gibt keinen Platz für Rassismus in sozialen Netzwerken.».

Unilever will sogar das ganze restliche Jahr auf bezahlte Werbung verzichten – nicht nur bei Facebook, sondern auch bei Twitter. Der Kurznachrichtendienst, auf dem US-Präsident Donald Trump mit Vorliebe seine häufig umstrittenen Botschaften veröffentlicht, steht ebenfalls schon länger in der Kritik.

Unilever begründete die Entscheidung mit der Verantwortung der Unternehmen im Umgang mit kontroversen Beiträgen im Netz. Facebook und Twitter müssten mehr tun, besonders bei Hasskommentaren und spalterischen Beiträgen während des US-Wahlkampfes.

Facebook kündigt weitere Massnahmen an

Facebook betonte in einer Stellungnahme, jährlich Milliarden Dollar in die Sicherheit seiner Community zu investieren. Der Konzern arbeite kontinuierlich mit externen Experten zusammen, um seine Richtlinien zu überprüfen und zu aktualisieren. Dank dieses Engagements würden fast 90 Prozent der Hasskommentare gefunden, bevor Nutzer auf sie aufmerksam machten. «Wir wissen, dass wir mehr zu tun haben», erklärte ein Unternehmenssprecher. Facebook werde deshalb noch weitere Instrumente, Technologien und Richtlinien entwickeln.

Facebook-Chef Mark Zuckerberg kündigte zudem in einem Livestream an, dass sein Unternehmen stärker gegen Hassnachrichten vorgehen und Falschmeldungen vor den US-Präsidentschaftswahlen im November löschen werde.

Ich stehe gegen Hass und alles, was zu Gewalt anstachelt.
Autor: Mark Zuckerberg Gründer Facebook

Ausserdem würden die Standards für Werbung erhöht, um auch dort abwertende und hasserfüllte Botschaften bezüglich ethnischer Zugehörigkeit, Religion oder sexueller Vorlieben zu blockieren. «Ich stehe gegen Hass und alles, was zu Gewalt anstachelt», so Zuckerberg.

An der empfindlichsten Stelle getroffen

Bürgerrechtsorganisationen hatten Firmen zum Boykott gegen Facebook aufgerufen. So soll der Konzern an einer empfindlichen Stelle getroffen werden – Facebook macht fast den ganzen Umsatz mit Werbeerlösen. Die US-Protestwelle gegen Rassismus und Polizeigewalt hat die Kritik an Facebook, zu nachlässig mit kontroversen Beiträgen umzugehen, aufflammen lassen. Dazu trug auch Konzernchef Mark Zuckerberg bei, der sich weigerte, gegen umstrittene Aussagen von US-Präsident Trump einzuschreiten. Dafür gab es gar Kritik eigener Mitarbeiter.

Mit Unilever, Honda und Coca-Cola erhält die in der Vorwoche gestartete Boykottaktion bedeutenden Zulauf. Zuvor hatten sich Unternehmen wie der US-Mobilfunk-Gigant Verizon und The North Face und Patagonia der Initiative #StopHateForProfit angeschlossen. Unilever – dessen Eiscreme-Marke Ben & Jerry's bereits dabei war – geht nun einen Schritt weiter – denn eigentlich ging es zunächst nur um einen Werbe-Boykott im Juli. An der Börse gerieten Facebook und Twitter nach der Mitteilung des Konsumgüterkonzerns stark unter Druck.

SRF 4 News vom 26.06.2020, 22 Uhr;

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