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New Yorker ziehen coronabedingt vermehrt aufs Land
Aus 10 vor 10 vom 25.02.2021.
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Corona-Pandemie Häuserpreise ausserhalb von New York steigen wegen Corona

Viele New Yorker verlassen wegen der Pandemie die Stadt. Im Umland sind die Häuserpreise bis zu 40 Prozent angestiegen.

So wie Jennifer Krichels und Matt Johnson machen es derzeit viele New Yorkerinnen und New Yorker. Anstatt in der Stadt wohnen sie jetzt auf dem Land in West Saugerties im Bezirk Ulster County rund zwei Autostunden nördlich von New York City. Anstatt Strassenlärm und Hochhäuser geniessen sie dort viel Natur und freie Sicht auf die Berge.

Das Haus kauften sie kurz vor der Pandemie eigentlich als Ferienhaus. Doch weil Corona das Leben in New York stark einschränkte, gaben sie die Wohnung in der Stadt auf und zogen mit ihrem Sohn aufs Land.

«Alles war von einem Tag auf den anderen geschlossen, wir waren quasi gefangen in der Wohnung mit unserem Sohn. Es war ein einfacher Entscheid, die Stadt zu verlassen», sagt Matt Johnson.

Hunderttausende ziehen weg

Genau wie Krichels und Johnson haben in den letzten Monaten Tausende die Stadt verlassen. Genaue Zahlen gibt es nicht, aber Schätzungen gehen davon aus, dass mehrere hunderttausend weggezogen sind.

Die Immobilienpreise in den Orten rund um New York sind deshalb stark gestiegen. Maklerin Meghan Brenn-White hat in Ulster County gerade ein Haus für 625'000 Dollar verkauft. Die Besitzer hatten es erst kurz vor Ausbruch der Pandemie für 320'000 Dollar gekauft.

Der Preis hat sich also innerhalb eines Jahres fast verdoppelt, obwohl das Haus nur sanft renoviert wurde. «Wir hatten 30 Besichtigungen und neun Offerten, es gab ein richtiges Bieterduell. Das habe ich so noch nie erlebt.»

Es ist kein Einzelfall: Die Immobilienpreise in der Region lagen im Januar 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 40 Prozent höher. Für Brenn-White ein eigentlicher Schock.

Lokale Bevölkerung wird verdrängt

Die negativen Folgen spürt die lokale Bevölkerung. Sie könnten die Preise nicht zahlen, die die wohlhabenderen Zuzüger aus New York bieten, sagt Aktivistin Rashida Tyler.

Sie setzt sich im Bezirk für bezahlbaren Wohnraum ein. «So werden die Einheimischen verdrängt. Das ist nicht fair, denn diese Familien wohnen und arbeiten seit Generationen hier.»

Wenig Spielraum für Intervention

Die Politik ist sich des Problems bewusst. «Ich wünschte, ich könnte etwas tun», sagt der Bürgermeister von Saugerties, Bill Murphy. «Aber der Markt richte sich nun mal nach Angebot und Nachfrage, das könne er nicht beeinflussen».

Eine schnelle Lösung für das Problem gibt es wohl nicht. Erst wenn sich das Leben in der Stadt normalisiert hat, dürfte wohl auch das Interesse nach Häusern ausserhalb von New York nachlassen.

10vor10, 25.2.2021

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