Weiter volle Stadien in der Premier League, null Zuschauer in den Niederlanden, 3G in der Schweiz: In Europas Fussball-Ligen gibt es riesige Unterschiede im Umgang mit den Zuschauer-Beschränkungen.
Schweiz: Bei grossen Sportveranstaltungen gilt die 3G-Regel. Der Bundesrat schlug am Dienstag aber eine Verschärfung vor, die schon nächste Woche in Kraft treten könnte. Dann müssten in Innenräumen wie Eishockeyhallen Masken getragen werden. In Fussballstadien gilt die 3G-Regel ab 1000 Zuschauern. Diese Grenze soll auf 300 gesenkt werden. Diese Entscheidung soll Freitag fallen.
Deutschland: Die Bundesregierung und die Chefs der Bundesländer einigten sich am Donnerstag darauf, dass Veranstaltungen im Freien bei der Teilnehmerzahl auf maximal 50 Prozent und maximal 15'000 Zuschauende begrenzt werden. Die Regelung betrifft auch Spiele der Fussball-Bundesliga. Zudem wird eine Maskenpflicht gelten. Zutritt sollen wie auch sonst nur Geimpfte oder Genesene haben (2G). Möglich ist, dass zudem noch ein aktueller Coronatest nachgewiesen werden muss (2GPlus). Geisterspiele oder sogar Absagen solle es in Bundesländern mit besonders hohen Infektionsgeschehen geben, hiess es. So müssen die Klubs in Bayern oder Sachsen in leeren Stadien spielen.
Italien: Die Stadien dürfen nach Angaben des Fussballverbands FIGC bislang zu 75 Prozent gefüllt sein. Am 6. Dezember treten jedoch weitere Regelungen in Kraft, die die Regierung von Mario Draghi schon Ende November beschlossen hatte. Ab dann gilt für die Fans die 2G-Regel, es darf nur noch rein, wer nachweislich geimpft oder genesen ist.
Frankreich: Die Ligue 1 blickt mit Sorge auf die steigenden Infektionszahlen. Seit Freitag greift in den Stadien wieder eine Maskenpflicht, eine Diskussion über reduzierte Zuschauerzahlen aber gibt es noch nicht. Wie die Regierung kürzlich erklärte, solle die Bevölkerung vor einer Verbreitung des Virus geschützt, Training und Wettkämpfe im Sport aber sollten aufrechterhalten werden. Eine Maskenpflicht gilt auch für Sportlerinnen und Sportler in den Arenen, sobald sie den Sport nicht ausüben.
Österreich: Die Geisterspiele sind seit Beginn des Lockdowns am 22. November in der Fussball-Bundesliga zurück. Auch andere Veranstaltungen im Spitzensport wie zum Beispiel im Tennis gehen nur noch ohne Zuschauer über die Bühne. Die Massnahmen sind zunächst bis zum 12. Dezember befristet. Es gilt jedoch als wahrscheinlich, dass es auch danach bei den Geisterspielen bleibt.
England: Hier darf weiter vor vollen Zuschauerrängen gespielt werden. Nach den Regeln der Premier League müssen Stadionbesucher aber einen Impf- oder Genesenenstatus nachweisen oder einen Coronatest vorlegen, der nicht älter als 48 Stunden ist. Die Entscheidung darüber, wer ins Stadion darf und wer nicht, liegt letztlich bei den Clubs selbst.
Spanien: Trotz steigender Corona-Zahlen gibt es keine spezifischen Einschränkungen für Sportveranstaltungen. Geisterspiele im Fussball sind nicht geplant. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt derzeit bei knapp 120. Der Corona-Pass (3G-Regel) wird jedoch für den Besuch von Restaurants, Nachtlokalen und grösseren Veranstaltungen in Innenräumen in immer mehr Regionen des Landes Pflicht. Dies dürfte auch den Hallensport betreffen. Angesichts einer Impfquote von fast 80 Prozent dürfte eine Pflicht zur Vorlage eines Corona-Passes aber keine dramatischen Folgen haben.
Niederlande: Nach der Verhängung eines Teil-Lockdowns hat am 14. November das vorerst letzte Fussballspiel vor Zuschauern stattgefunden. Wettkämpfe dürfen seitdem generell nur ohne Publikum ausgetragen werden.