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Datenmissbrauch bei Facebook Zuckerberg stellt sich den EU-Parlamentariern

Der Facebook-CEO kommt wegen des Cambridge-Analytica-Skandals nach Brüssel. Was ist von seinem Auftritt zu erwarten?

Mark Zuckerbergs Entschuldigungs-Tour ist noch nicht zu Ende: Heute um ca. 18 Uhr wird sich der Facebook-Chef mit den Fraktionsspitzen des Europaparlaments in Brüssel treffen.

Worum geht es?

Im März war bekannt geworden, dass sich die englische Analyse-Firma Cambridge Analytica Zugang zu den Daten von 87 Millionen Facebook-Nutzern verschafft hatte.

In Europa waren laut Facebook bis zu 2,7 Millionen Nutzer davon betroffen. Cambridge Analytica soll mithilfe dieser Daten versucht haben, den US-Wahlkampf 2016 zu Gunsten von Donald Trump zu beeinflussen.

Das Europaparlament hatte wochenlang versucht, Mark Zuckerberg in dieser Sache vorzuladen. Der Facebook-CEO wollte erst seinen Vize-Chef für Öffentlichkeit vorschicken. Später wollte er das Treffen hinter verschlossenen Türen stattfinden lassen. Im Europaparlament setzte sich jedoch eine Mehrheit für die öffentliche Übertragung im Internet durch.

EU-Parlamentarier besser vorbereitet als US-Politiker?

Das Gespräch in kleiner Runde wird lediglich 75 Minuten dauern. Die anwesenden Politiker versichern aber, sie seien besser auf die Befragung vorbereitet als ihre amerikanischen Kollegen. Diese hatten bei Zuckerbergs Befragungen im US-Kongress Anfang April einige Lücken im Verständnis von Facebooks Technologie gezeigt.

«Ich erhoffe mir in jedem Fall, dass wir ein paar Antworten bekommen, die Zuckerberg dem US-Kongress schuldig geblieben ist», sagte etwa der Europa-Abgeordnete der Grünen, Sven Giegold.

Und der Vorsitzende der Sozialdemokraten, Udo Bullmann, versprach: «Wir erwarten von Mark Zuckerberg, dass er Erklärungen dafür liefert, wie Cambridge Analytica die Daten von Millionen Europäerinnen und Europäern missbrauchen und Wahlen manipulieren konnte.»

Neues ist nicht zu erwarten

Es ist dennoch sehr unwahrscheinlich, dass vor dem Europaparlament zu einer Überraschung kommen wird. Viel eher wird Zuckerberg seine Aussagen wiederholen, die er bereits bei den Befragungen in Washington gemacht hat und wird sich dann entschuldigen: Ja, Facebook habe in der Vergangenheit Fehler gemacht und seine Verantwortung zu wenig wahrgenommen. Und nein, so etwas werde in Zukunft dank besseren Datenschutzmassnahmen nicht mehr passieren.

Dass die Anhörung in Brüssel keine neuen Details ans Licht bringt, glaubt auch die «New York Times», die einen Teil von Zuckerbergs vorbereiteten Erklärungen schon vor dessen Auftritt vor dem Europaparlament einsehen konnte. Zuckerberg werde die Gelegenheit aber nutzen, den Europapolitikern zu versichern, dass Facebook weiter in Europa investieren werde, schreibt die Zeitung. Bis Ende 2018 soll die Zahl der europäischen Facebook-Angestellten von heute 7000 auf rund 10'000 wachsen.

Sendebezug: SRF 4 News, 10 Uhr

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