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Demokratiebewegung in Hongkong Weitere Universitäten entfernen Tiananmen-Denkmäler

In der Nacht auf Donnerstag hatten die Behörden bereits eine Statue zum Gedenken an die Opfer des Aufstands von 1989 abtransportiert.

Zwei weitere Universitäten in Hongkong haben am Freitag Denkmäler zur Erinnerung an die Tiananmen-Proteste von 1989 in Peking entfernt. In einer Erklärung der Chinese University of Hongkong (CUHK) hiess es, die Statue sei nicht genehmigt gewesen: «Nach einer internen Bewertung und als Verwalterin des Universitätsgeländes hat sie die CUHK entfernt.»

Die 6.4 Meter hohe Bronzestatue «Göttin der Demokratie», die eine Flamme in die Höhe hält, wurde kurz vor Sonnenaufgang abtransportiert. «Ich bin untröstlich und schockiert», sagte Felix Chow, ein ehemaliger Student der CUHK und Mitglied des Bezirksrats.

«Göttin der Demokratie»-Statue
Legende: Die «Göttin der Demokratie» war am 1. Juni 2010 vor der chinesischen Universität aufgestellt worden. Nun steht sie nicht mehr dort. Keystone/Archiv

«Diese Statue repräsentiert eine offene Schulumgebung. Sie ist ein Symbol der akademischen Freiheit. Die Menschen zweifeln daran, ob die Schule noch gewährleisten kann, dass der Raum frei ist und die Menschen frei sprechen können», sagte Chow gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.

Die Lingnan-Universität in Hongkong entfernte ihrerseits ein Wandrelief des Tiananmen-Massakers, das ebenfalls eine Darstellung der «Göttin der Demokratie» enthielt. Die Universität erklärte, dass Gegenstände, die «rechtliche und sicherheitstechnische Risiken» darstellen könnten, entfernt und eingelagert worden seien.

Bild mit grauer Farbe übermalt

Ein rotes Bild der Göttin der Demokratie in der Haupthalle der Studentenvereinigung der Lingnan-Universität war mit grauer Farbe übermalt worden. Der Künstler Chen Weiming, der sowohl die Statue als auch das Wandrelief schuf, erklärte, dass er die Universitäten verklagen werde, falls seine Werke beschädigt würden.

Tiananmen-Massaker – darum geht es

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Als Tiananmen-Massaker wird die gewaltsame Niederschlagung eines Volksaufstandes durch die chinesische Armee am 4. Juni 1989 bezeichnet. Studierende hatten vorab wochenlang in Peking für mehr Demokratie demonstriert. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International wurden damals Hunderte oder sogar Tausende von unbewaffneten Demonstrantinnen und Demonstranten getötet oder verletzt.

In der Nacht auf Donnerstag hatten die Behörden bereits eine Statue zum Gedenken an die Opfer des Aufstands von 1989 entfernt. Die sogenannte «Säule der Schande» war 1997 auf dem Gelände der Hongkonger Universität aufgestellt worden. Das Kunstwerk erinnerte an die gewaltsame Niederschlagung der Proteste in Peking.

Anders als im Rest des Landes, wo die Behörden jegliche öffentliche Gedenkfeiern zum 4. Juni 1989 verbieten, war Hongkong bisher der einzige Ort auf chinesischem Boden, an dem solche Gedenkfeiern erlaubt waren.

Tagesschau Spätausgabe, 24.12.2021, 21:50 Uhr ; 

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